1. #1
    Avatar von Varuna
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    Das World Mysteries Forum 2008 in Basel

    Der Mystery Park ist Geschichte, die Rätsel sind es noch lange nicht: Das World Mystery Forum 2008 in Basel

    Allgemein:
    Seit ich diesen Titel verfasste, sind fast zwei Jahre vergangen. Denn bereits beim World Mystery Forum 2006, dem dritten solchen Forum für allerlei Grenzwissenschaften, war klar, dass der Rätselpark des Schweizer Buchautors Erich von Däniken geschlossen werden würde (wer sich über EvD informiert hat weiss auch, dass dieser nicht mit Geld oder Geschäften umgehen kann). Das Messezentrum von Basel schien ein idealer Ort zu sein, um das nächste zweitägige Forum zu beherbergen.

    Geändert hat sich nicht viel, nur der Name: Aus Mystery wurde Mysteries. Dazu wurden beim World Mysteries Forum 2008 zusätzliche Einnahmequellen geschaffen, z. B. mit einem Fotografier- und Filmverbot. Filmen und Fotografieren durfte nur die anwesende “Presse“ (also Anhänger des Forums, die per Zufall auch für eine Presse- oder Nachrichtenagentur arbeiten und somit einen Ausweis vorweisen können). Die DVD soll später zusätzlich Geld bringen. Auch Hörbücher der Referate sind geplant. Dazu wurden auch auf das Forum bezogene Poster und Uhren angeboten.

    Sonst ist alles beim alten geblieben, bei diesem Forum. Nur meine Ansichten bezüglich Esoterik, SETI, UFOs, Ausserirdische, Kornkreise, Verschwörungen sowie dem ganz grossen in den 60er und 70er aufgekommenen Bereich Prä-Astronautik (auch Paläo-SETI genannt) haben sich in den letzten fünf Jahren stark geändert. Nachdem ich Jahre lang teure Magazine wie mysteries oder Magazin 2000 plus (Kosmos, Erde, Mensch) gelesen hatte, die Bücher von Erich von Däniken und anderen verschlang (auch wenn ich nie alles glaubte) und allerlei Wissen über Phänomene und Verschwörungen aller Art sammelte (dazu viel Geld ausgab), hat sich meine Haltung in den letzten Jahren doch geändert. Zuerst wurde mir beim Betrachten zahlreicher Bücher, Dokumentationen, Nachrichten aus allerlei verschiedenen Qualitäten (vom Blick, über die NZZ bis zum SPIEGEL) immer mehr klar, wie Leute wie Erich von Däniken oder Verschwörungstheoretiker allgemein arbeiten. Ich begann mich intensiv neutral mit den Phänomenen zu befassen, las auch wissenschaftliche Texte über gewisse Rätsel und Phänomene, besuchte Kornkreise und mir wurde immer mehr bewusst, dass das alles böse formuliert einen Haufen Spinnerei ist.

    Beim Steinkreis Stonehenge beispielsweise kann man sich eine Stunde lang Informationen über Kopfhörer anhören und ein Informationsbuch kaufen, dass archäologische Funde und anderes zeigt. Es ist alles geklärt und wird gezeigt, es gibt keine Fragenzeichen. In der Welt der Esoterik-Befürworter jedoch ist der Steinkreis ein ganz grosses Mysterium, das zahlreiche Unklarheiten aufweist. Dass es noch heute auf der Welt “unzivilisierte“ Kulturen gibt, die tonnenschwere Steinblöcke mit nichts als Hölzern und Seilen zu hunderten transportieren, interessiert nicht. Dass viele Steine des Steinkreises aus einem näheren Ort zu Salisbury geholt wurden, als immer angegeben wird, erwähnt man nicht. Denn es passt nicht in die Ideologie dieser Menschen, die nur ein, zwei Zeilen lesen und schon von der Theorie überzeugt sind. Darunter sogar Wissenschaftler, gebildete Leute. Aber exakt identisch verhält es sich auch mit Verschwörungstheorien: Zum Beispiel finden sich sogar Ingenieure die glauben, dass das Welthandelszentrum gesprengt wurde. Bildung schützt nicht von der Einstellung eines Menschen, sich ohne wenn und aber einer guten Verschwörung oder einem interessanten Phänomen zu opfern.

    In seriösen Dokumentationen oder Berichten über die Scharzeichnungen von Nazca scheint alles geklärt, nur im Mikrokosmos von Däniken und seinen zahlreichen Anhängern handelt es sich hierbei um etwas Mysteriöses. Dass hierbei der überwiegende Teil der Archäologie in Nazca nichts Phänomenales sieht, sondern alles geklärt ist, steht nicht zur Diskussion. Dazu kommt, dass Wissenschaftler (bei der Prä-Astronautik Archäologen; bei Verschwörungstheorien Journalisten) als unseriös abgestempelt werden. Wer natürlich Forschungsergebnisse beispielsweise dem PM-Magazin anvertraut, muss sich über Unseriösität nicht wundern. Dies wurde auch wieder beim Vortrag von Erich von Däniken deutlich: Es gebe zwei Gesellschaften von Menschen. Diejenigen, die an Gott usw. glauben, sowie die Menschen, die dem Dänikenitis verfallen sind. In seinen Büchern nannte Däniken immer eine gewisse Mitnickergesellschaft, die keine Fragen stellt und nichts hinterfragen würde, sondern naiv alles glauben würde. Dass Erich von Däniken hierbei nachweislich auch schon falsche Schlüsse in seinen Büchern erwähnte (und auch zugab), stört keinen seiner Leser wirklich.

    Die Sache ist doch eigentlich glasklar:
    Seit 50, 60 Jahren wird über UFOs, Ausserirdische, den Kontakt zu ausserirdischem Leben (SETI), über Kornkreise sowie Prä-Astronautik diskutiert (zu Beginn auch in seriösen Medien). Dabei waren und sind auch Wissenschaftlern und Forscher beteiligt, die sich für diese Gebiete interessieren und dies unbedingt erforschen wollen. Anhänger jener Theorien. Dass während all dieser zahlreichen Jahre kein einziger hundertprozentiger, objektiver, unwiderlegbarer Beweis für auch nur eines dieser Themen gefunden wurde, stört diese Gruppierungen nicht. Man ist sich sicher, dass dies in naher Zukunft anders aussehen wird. Dass Wissenschaftler, die sich z. B. mit Kornkreisen und UFOs befassen, ernst genommen werden. Alle Querdenker, so die Meinung, hatten es am Anfang schwer (hier vergleicht man sich gerne mit Galileo Galilei usw.), und deshalb werde sich auch SETI und all die anderen Theorien und Phänomengruppen noch breit in der Wissenschaft etablieren können. Dann kann man es all den anderen zeigen, die nie daran geglaubt haben. Ich weiss, dass das nie der Fall sein wird. Denn seriöse Wissenschaftler und anerkannte Medien haben sich schon nüchtern mit diesen Themen befasst, was man an älteren SPIEGEL-Ausgaben gut erkennen kann (Titelgeschichten über UFOs, Atlantis, Erich von Däniken, Nostradamus usw.). Damals kam man schon zum Schluss, dass solche Theorien aller Art keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten. Damit hat sich die Sache für Wissenschaft und Journalismus erledigt. Also heute zu sagen, man ignoriere diese Grenzthemen, weil diese nicht ins Weltbild passen, ist falsch. Es ist längst abgehackt.

    Für was Geld in eine Forschung stecken, die seit 60 Jahren keine Beweise jedoch aber Halunken, Fälscher, Spinner, Widersprüche und lediglich Indizien hervorgebracht hat? Oder denkt jemand ernsthaft, man wird in den nächsten 50 Jahren einen Beweis für UFOs im Sinne von ausserirdischen Raumschiffen finden? Denn vorher braucht man gar nicht über UFOs zu diskutieren. Welchen Titel haben Kornkreisforscher vorzuzeigen? Kann man bei einer Universität diesen Abschluss machen? Nein. Kornkreisforscher haben folgendes getan: Sich über Kornkreise informiert. Wo? In Büchern, Magazinen und dem Internet. Dazu kommt, dass sie Kornkreise besuchen. Pech nur, dass in fast jedem Buch verschiedene Theorien für die Ursachen der Kreisformationen stehen, das je nach Internetseite andere Gründe herhalten müssen, was einen echten Kreis von einem gefälschten Kreis unterscheidet.

    Ich möchte jetzt zum Forum kommen, dem auch ich beiwohnte.

    Tag 1:

    1. Lucius Werthmüller; Wunderheilung:
    Der Basler berichtete darüber, dass er schon als Kind viele paranormale Erfahrungen gemacht hatte. Dabei erwähnte er Telepathie, aber er zählte keine Beispiele dieser Erfahrungen auf. Da musste man ihn schon fragen. Nachdem diese Erfahrungen in der Pubertät zurückgingen, flammten sie danach wieder auf, als Werthmüller mit LSD neue Erlebnisse verzeichnen konnte. Damit wurde sogar in den USA Medizin betrieben und z. B. Alkoholiker behandelt. Es gäbe zahlreiche Menschen, die LSD nahmen oder damit behandelt wurden und Phänomene erlebten. Dann folgten wie angekündigt drei Videos. Auch angekündigt wurde schon von Ulrich Dopatka (Moderator des Forums), dass diese nicht jedem gut kommen würden, da es sich um medizinische Szenen handle. Man solle einfach wegschauen. Was dann kam, war richtig schlimm. 20 oder noch mehr Minuten lang wurden operative Eingriffe gezeigt: Nahaufnahmen waren ebenso vorhanden wie Schnitte, Rumgestochere in Wunden oder Augen, austretender Schleim und ähnliches. Laut Werthmüller wussten die Wunderheiler nicht, unter welchem Leiden die Patienten litten (dennoch legten sich diese z. B. immer auf die korrekte Seite, also Rücken oder Bauch, um den Eingriff überhaupt richtig durchführen zu können bzw. um überhaupt von der richtigen Seite zum Schädling zu gelangen). Auch verfügten die vorgestellten Wunderheiler nicht über medizinische oder anatomische Kenntnisse (steril waren die Scheren und ähnliches auch nicht). Er zeigte solche Wunderheiler aus Brasilien und von den Philippinen. Es handelte sich dabei nicht um solche, die nur Hand auflegen zum Heilen, sondern eben Eingriffe vornehmen (einer davon stocherte mit den Fingern ein Loch in Haut, riss das Zeugs raus, nach dem Abwischen war die Wunde weg). Mysteriöserweise wurde auch weder Schmerzmittel noch Narkose verwendet. Die Patienten waren bei vollem Bewusstsein und sprachen auch mit den Kameramännern und Fotografen. Werthmüller selber legte sich auch mal unters Messer eines solchen Heilers und bestätigte, dass man zwar etwas spüre, jedoch keine Schmerzen. Er habe hunderten von solchen Operationen beigewohnt und sah diese Operationen mit seinen Augen. Er sei kein Wissenschaftler und berichte nur, was er erlebt hatte.

    Die Aufnahmen sahen echt aus und sind es wahrscheinlich auch. Dass solche Videos und Fotos gefälscht sein können, ist erwiesen und kam auch schon vor. Ohne solche visuelle Beweise kann man einer solchen Theorie nie trauen. Ein Deutscher lud Werthmüller ein, um den Vortrag vor seinen Medizinstudenten zu halten und die Aufnahmen zu zeigen. So jemand hätte gefälschte Aufnahmen erkannt. Wie erklärt sich also das schmerzfreie Operieren? Betäubung vor Ort? Unterbewusste Hypnose bei der Begrüssung oder bei der OP-Besprechung am Vortag? Es gäbe Fälle, so Werthmüller, bei denen die Patienten Schmerzen hatten, und zwar extrem starke Schmerzen. Hierbei, das betonte er, handelte es sich aber um Menschen, die schon vorher sehr ängstlich bezüglich der Operation waren. So im Sinne wer nicht daran glaubt, wird auch Schmerzen erleiden. Der Vortrag war interessant, aber ich müsste solch eine OP von A-Z selber sehen, um mich davon überzeugen zu lassen, dass das auch wirklich geht. Skeptisch bleiben. Vor allem wenn sich der Referent seit Jahren in esoterischen PSI-Kreisen bewegt. Übrigens: Wenn man mit LSD Erfahrungen sammelt muss man sich nicht wundern, wenn man plötzlich denkt, dass Dinge geschehen, die übernatürlich sind.






    Ich schreibe den Text eigentlich nicht für dieses Forum hier und er ist auch noch nicht fertig. Es fehlt nicht mehr viel, einfach die anderen Referaten möchte ich noch erwähnen. Wenn jemand Interesse hat, kann er es ja sagen, ich füge dann den restlichen Text nächstes Wochenende noch hier ein, sonst lasse ich es sein.
    What lies in the shadow of the statue? .

  2. #2
    Avatar von greedy
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    Hallo Indrid Cold

    Ich freue mich für dich, dass du nach all den Jahren endlich deinen Verstand "gereinigt" hast. Ich habe mich nur ca. ein Jahr lang mit EvD und all den Weltmysterien befasst. Schlussendlich habe ich festgestellt, dass doch alles nur unter einem imaginären, selbst geschaffenen grauen Schleier eingepackt und gut verkauft wurde. Für mich ist dieses Mysteries Forum mittlerweile nur noch eine Zusammenkunft von Irren und Leichtgläubigen (wie auch wir es waren).
    Ich bin aber froh, dass ich mich mit diesen Themen auseinander gesetzt habe, es hätte mich sonst gewurmt. Früher oder später hätte es mich sowieso gepackt, weil ich für solche Mysterien leider viel zu empfänglich bin.

    Gruss aus Luzern
    greedy the planetarian

  3. #3
    Avatar von GoldSilber
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    Vorweg: Ich bin AAS-Mitglied (Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI, Dänikens Verein) und habe mich lange ausgiebig mit dem Thema befasst. Dennoch habe ich keine feste Meinung dazu - in meinem Weltbild gibt es keine außerirdischen Götter, die aus dem Himmel kamen, ich bestreite aber nicht die rein theoretische Möglichkeit. Viel eher begründe ich meine Mitgliedschaft mit der allgemeinen Faszination dieser ungeklärten Phänomene, dem großen Forschungsdrang mancher Autoren, die Idee, sich von etablierten Weltbildern für einen Moment zu lösen und in eine andere Welt einzutauchen, die aber eben nicht der Fantasie von Fantasy-Autoren entsprungen ist, sondern zu der sich auf diesem Planeten überall Bezüge in Form von Indizien finden lassen. Däniken ist so etwas wie der reale Indiana Jones - ganz egal, ob seine Theorien auch nur ansatzweise korrekt sind, es geht um den großen Einsatz, den er, wie ein paar seiner Mitstreiter, leistet und der mich fasziniert.

    Was mich ein wenig enttäuscht, ist, wie du in deinem Text einmal mehr seriöse und unseriöse Medien abgrenzt, ein Problem, dass ja auch Däniken des Häufigeren kritisiert. Ach so seriöse Quellen wie der Stern oder der Spiegel haben sich Däniken, vor allem auf dem Höhepunkt seiner Karriere in den 70ern, desöfteren gewidmet, bekanntestes Beispiel wohl der Artikel "Der Dänikenschwindel". Für voll nehmen kann man aber auch diese, angeblich seriösen, Quellen nicht immer: Der Stern wurde für seine Berichterstattung öffentlich vom Presserat gerügt, da sein Artikel praktisch komplett erfunden war. Lese dazu hier und hier. Ich möchte dir ja nicht komplett wiedersprechen, aber wie soll denn ein Autor, der - fundierter als irgendwelche Esoteriker, die du im gleichen Satz erwähnst - ein neues Bild innerhalb der Wissenschaft vertritt oder zumindest Indizien dafür sucht, seriös werden, wenn du diese strikte, anscheinend für alle Zeiten vorhandene, Grenze der Seriösität bei Spiegel & Co. ziehst? Vor allem, wenn dann Magazine wie der etablierte Stern mit ganz und gar nicht seriösen Mitteln arbeiten, und nicht mehr die journalistische Arbeit, sondern nur noch der Ruf zählt. Da ist es völlig klar, dass es die Paläo-SETI Forschung (Forschung! Keine Sekte, sondern das Zusammentragen von Indizien für eine Vorstellung, die auch die Forscher selbst nicht unbedingt teilen müssen) sehr schwer hat - und dann ist der Vergleich zu Galileo & Co. auch nicht so weit hergeholt.

    Zum Thema Stonehenge: Ich weiß nicht, in welchen Jahren du da warst, aber bei meinem Besuch sprach das Audiokommentar nicht von eindeutigen Beweisen, nur von griffigen Thesen. Auch gibt es natürlich einen Unterschied zwischen naheliegenden Vorkommen und dem tatsächlichen Abtragungsort. Letzendlich ist die interessantere Frage aber nicht die Frage, wie die Steinzeitmenschen es geschafft haben - auch der Pyramindenbau von Gizeh soll wohl irgendwie theoretisch möglich gewesen sein - , sondern warum, welches Pferd die Leute damals geritten hat.

    Zu einem meiner Lieblingsthemen, Nazca. Bisher wiesen leider alle Dokumentationen zu dem Thema, die ich im Fernsehen mitverfolgt habe, herbe Lücken auf. Wie so oft in Fernsehdokumentationen wird die Hälfte unterschlagen, um dem Zuschauer ein klares Bild zu vermitteln, damit dieser sich danach schlau fühlen und meinen kann, er hätte den Durchblick - Däniken hat das vor ein oder zwei Jahren auf einer Vorlesung, die ich besucht habe, sehr gut an einer Ägyptendokumentation präsentiert. Zu behaupten, in Nazca sei alles geklärt, ist leider einfach nicht korrekt. Es gibt viele Theorien, und keine ist insich zu 100% schlüssig (auch Dänikens nicht) - du hast ja denke ich auch Dänikens Nazca-Buch gelesen, in dem er - ich weiß die Stelle leider nicht mehr - sehr gut klingende Theorien vorstellt und sie daraufhin so banal widerlegt, dass man meint, man hätte ein Brett vor dem Kopf. Ich weiß nicht, ob du von den "neuen" (gut, ist auch wieder ne Weile her) Ergebnissen der Däniken-Stiftung gelesen hast, die sind recht interessant. Habe sie dir mal eingescannt: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10

    Zusammenfassend möchte ich noch einmal klar stellen, dass ich Dänikens Ideen nicht zu meinem Weltbild gemacht habe, sondern lediglich zu unwahrscheinlichen Möglichkeiten, eine Möglichkeit von vielen, vielen die teilweise logischer klingen als Dänikens. Dennoch ist Paläo-SETI nicht unter einem Hut mit Verschwörungstheorien zum 11. September und ähnlichem Mist zu werfen, wie es sich bei dir stellenweise anhört. Paläo-SETI ist Forschung, die sonst niemand betreiben möchte, die aber doch niemanden schadet, selbst wenn sie nicht richtig liegt - unseriöse, schwarze Schafe mal Außenvor gelassen, aber die sollte man sowieso eher ins Abteil Esoterik einordnen als ins Abteil der Paläo-SETI-Forschung. Man sollte das nicht alles unter einen Hut werfen.

  4. #4
    Avatar von Varuna
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    @ GoldSilber

    Hättest du dies vor zwei Jahren oder so geschrieben, hätte ich dir voll und ganz zugestimmt.

    Meinungen sind verschieden. Ich habe erwähnt, dass ich sogar zu meinen besten Zeiten nie alles von Erich von Däniken glaubte. Das sagst du auch.

    Und es ist auch selbstverständlich, dass SPIEGEL, STERN, NZZ, FOCUS, Weltwoche, Die Zeit usw. Fehler machen. Vor allem in den 60er, 70er und 80er Jahren wuchsen diese Magazine noch, doch schon damals waren es die Magazine, die man lass, um informiert zu sein. Trotz der Fehler, die immer mal passieren können. Oder Aussagen, die es heute nie mehr ins Magazin schaffen würden (z.B. betreffend Kinderpornografie). Man denke nur an die Hitler-Tagebücher (die man zwar dem STERN zu verdanken hat und vom SPIEGEL von Anfang an nicht als echt angesehen wurden). Aber wie schon gesagt, wenn ich schon nur die oben erwähnten deutschen und Schweizer Magazine lese, bin ich doch sehr gut informiert.

    Däniken hat sich im SPIEGEL oft im Leserbrief zu Wort gemeldet um ein paar Dinge richtig zu stellen. Schon nur das Abdrucken dieser Briefe zeigt, dass Fehler begannen wurden. Aber: Es gab in den Texten des SPIEGEL genug seriöse Informationen und Meinungen von Drittpersonen, dass man die Texte nicht kritisieren kann. Ich begann nicht wegen der SPIEGEL-Texte zu zweifeln bzw. es besser zu wissen, sondern schon vorher. Der von dir angesprochene Bericht „Der Däniken-Schwindel“ habe ich vor zwei Wochen gefunden und hat mir sehr gut gefallen. Ob da jetzt ein Detail nicht stimmt oder nicht spielt für mich keine Rolle, denn wenn man diesen Bericht kritisieren würde bezüglich Seriosität, dann müsste man Dänikens Bücher gleich auf den Scheiterhaufen werfen. Das Interview, dass Erich von Däniken einem der Reporter aus dem Gefängnis aus gab und indem er sagte, dass er wisse wie er sterben würde, hat mich doch sehr erschreckt. Im Bericht waren drei Buchtitel aufgelistet, die damals auf dem Markt keine Chance hatten:

    - Erinnerungen an die Wirklichkeit
    - Geschäfte mit der Phantasie - Warum es keinen Raumflug vor Jahrtausenden geben konnte
    - Waren die Götter Astronauten? Wissenschaftler diskutieren die Thesen Erich von Dänikens

    Ich freue mich schon, diese mal lesen zu können. Es sind alte Bücher, dennoch freue ich mich schon auf Richtigstellungen.

    Warum ich vor allem den SPIEGEL nutze? Weil er von 1947 bis heute zur Verfügung steht. Welches andere Nachrichtenmagazin bietet so was an? Aber wie auch erwähnt, lese ich genug anders.

    Ich meine nur, wenn du alte Bauten studieren willst, dann wirst du Archäologe. Aber dazu muss man zum Hobby-Forschen nicht der AAS beitreten. Was hat Archäologie mit Astronautik zu tun? Nichts. Wenn da ein paar Leute private “Forschungen“ betreiben wollen, ist das ihre Sache. Aber wer sich richtig mit Archäologie beschäftigen möchte, wird Archäologe, wer mit Astronautik zu tun haben will, geht zur ESA oder NASA.

    Pyramidenbau von Gizeh, Steinkreise, Nazca: Alles keine Rätsel, alles keine Mysterien. Bei Däniken schon. Bei AAS schon. Im Internet ja. In der Realität: Nein. Warum bauen wir heute Hochhäuser? Warum Kirchen? Warum immer so gross wie möglich? Schon mal die Behausungen in Nordkorea oder Burma gesehen, die die Diktatoren sich errichten lassen? Herrscher lieben grosse Gebäude, Tempel, Ruhestätten usw.

    Warum man die ganze Thematik nicht den Esoterik-Kreisen zumischen sollte? Weil bei diesem Forum z. B. 99% der Besucher und die Mehrzahl der Referenten sich seit Jahrzehnten in solchen Kreisen bewegen, in solchen Magazinen Texte abdrucken und so weiter.

    Wie gesagt: Seit 1960 gibt es bis heute keine Beweise. Was, wenn in den nächsten 50 Jahren nichts bewiesen wird?





    2. Prof. em. Dr. Günter Nimtz; Lichtgeschwindigkeitsbrechende Quantenmechanik:
    Informationen werden heute oft über Glasfaserkabel gesendet. Bestes Beispiel: Internetverbindungen von Europa in die USA durch gigantische Kabel am Meeresboden. Die Informationen werden in den dünnen Glasfaserkabeln durch Reflexionen transportiert. Mit Lichtgeschwindigkeit. Liegen aber zwei solche Kabel bzw. die darin erhaltenen Glasfaserkabel nah zusammen (einige Zentimeter), kann es vorkommen, dass die Information das eine Glasfaserkabel durchbricht und im anderen wieder auftaucht und dort den Weg fortsetzt. Der Physiker hatte mehrere Versuche durchschritten um zu zeigen, dass während dem Überspringen von einem Kabel zum anderen keine Zeit verloren geht. Gar keine. Was sich übernatürlich anhört, ist natürlich viel simpler als angenommen. Der deutsche Physiker hat es oft in den SPIEGEL geschafft. Seien dies Berichte über angeblich gesundheitsschädigende Mikrowellen oder die Gefahr der aufkommenden Mobiltelefone und anderen Elektrosmog erzeugende Geräte in den 90er Jahren, Günter Nimtz wurde oft zu Rate gezogen. Daher weiss dieser Mann auch mit einer gewissen seriösen Arbeit und Studien umzugehen. Es war 1998, als der SPIEGEL über die Zeit berichtete („Die Entmachtung der Uhren; Nr. 1/1998 ) und in dem mehrseitigen Bericht kamen auch die Testläufe von Günter Nimtz vor. Der damals in Köln tätige Physikprofessor zeigte durch simple Versuche, dass sich Lichtgeschwindigkeit durchaus überschreiten lässt. Nimtz prägte beispielsweise die gesendeten Mirkowellen wie bei einer Radiosendung mit einem Mozart-Stück auf und schickte diese Welle durch ein Nadelöhr des Hohlleiters. Die Musik überholte das Licht, welches sich ungehindert ausbreiten konnte, um einige Milliardstel Sekunden. Sogar die Gegner von Nimtz gaben zu, dass er richtig gemessen hatte. Dennoch solle man diese Tests nicht überbewerten.

    Was sagt uns diese Information? Dies ist ein beweisbarer physikalischer Prozess. Aber: Er ist nicht neu, wurde aber beim Forum fast als neue Tatsache oder Entdeckung dargestellt. Schon nur die Tatsache, dass man seit den ersten Berichten nicht mehr viel von diesen Experimenten gehört hat, zeigt doch, dass das kein Meilenstein in der Wissenschaft darstellt, dennoch das Interesse von gewissen Menschen weckt. Ich halte diesen Mann und auch seine Arbeit für mehr oder weniger ehrlich, jedoch gab es für vorinformierte Besuches des Forums nichts Neues zu sehen. Übrigens wurde Nimtz später nochmals zu Rate gezogen, als es um eine unsinnige Geschichte bezüglich Elektrofelder ging. Dass der Befürworter dieser “unsinnigen Geschichte“ ebenfalls am Forum auftreten würde, war vielleicht nur ein Zufall, oder ein absichtlich geplantes Aufeinandertreffen zweier alter Gegner durch die Forumsorganisation.

    3. Dr. Martin Tajmar; simulierte Schwerelosigkeit
    Besuch aus dem nahe liegenden Österreich. Tajmar erzählte zuerst von Magnetfeldern, dazu auch über das Magnetfeld der Erde. Seine Erzählungen beinhalteten viele interessante aber sehr schwer zu verstehende Details, wenn man sich mit der Materie nicht stark auseinander gesetzt hat. Was hat dieser Mann vor? Kurz gesagt arbeitet dieser Herr an einem “Kraftfeld-Generator“, wie es im Forumstext so schön hiess. Anders ausgedrückt: Er will eine riesige Anlage bauen, in dessen Inneren man Schwerelosigkeit simulieren könne. Was für Vorteile würde dies bringen? Medizinische und andere Tests müssten nicht mehr auf der ISS durchgeführt werden, sondern Astronauten könnten sich auf der Erde an Schwerelosigkeit gewöhnen. Dazu kommt, dass man für zehn Sekunden simulierte Schwerelosigkeit nicht mehr an den so genannten Parabelflügen teilnehmen muss, bei denen ein Flugzeug hoch in die Lüfte steigt und sich dann wie ein Stein fallen lässt.

    Der Doktor hat zwar ein klares Ziel vor Augen, und dies auch mehr oder weniger plausibel rüber gebracht, doch es erscheint mir so, als würde sich Tajmar in den etwas falschen Kreisen bewegen. Bei seiner Vision handelt es sich immerhin nicht um etwas, dass unmöglich zu bewerkstelligen ist. Einfach wird dieser Traum jedoch auch nicht erreicht werden können. Übrigens durfte Tajmar bei der Fragerunde eine für mich amüsante Frage beantworten: Warum man sich denn nicht die Informationen aus dem UFO zu nutzten mache, dass bei Area 51 liege und doch schon von Wissenschaftlern bezüglich der Schwerkraft bzw. Gravitation untersucht wurde. Dr. Tajmar musste nur lachen und erklären, dass diese angebliche Geschichte um Bob Lazar rein gar nichts mit seiner Arbeit zu tun habe. Es ging damals um ein Element, das schwerer sei als alle anderen oder so etwas in der Art, erzählte der Österreicher doch bekennend seiner Unwissenheit bezüglich der Area 51. Hatte er mit solch einer Frage gerechnet? Ich denke nicht.

    4. Prof. Dr. Luis E. Navia; Die Rolle der Querdenker
    Bei diesem sehr stark philosophisch geprägten Vortrag ging es um die Rolle der so genannten immer wieder in der Historie auftauchenden Querdenker, die dann meistens verbrannt oder auf anderen Wegen exekutiert wurden. Und jedes Mal übernahm jemand ein paar hundert Jährchen dieselbe Geschichte. Navia sprach auch die Definition von “Theorie“ an, und für wen sie welche Bedeutung habe. Erwähnt wurden Galileo Galilei und andere. Inhaltsreich erzählte er auch von den griechischen Philosophen wie Aristoteles und die anderen.

    Seine Reden waren interessant aber es wurde nichts vorgestellt. Keine Theorie, keine Entdeckung, keine Widerlegung. Einfach nur seine Meinung. Es handelte sich halt um Philosophie und zeigte all die anfangs geachteten dann später bekannt gewordenen Entdecker. Zwar denke ich nicht, dass irgendwelche UFO-Forscher, kornkreisinteressierte oder Vertreter der Thesen von Erich von Däniken je solch einen Status geniessen werden, aber man darf die Menschen ruhig träumen lassen. 1973 fand in Zürich übrigens ein ähnlicher Weltkongress schräger Wissenschaften und Prä-Astronautik statt (Der Astro-Archäologische Weltkongress). Damals leise belächelt (Kritische Nachrichten sind je nach Meinung besser als gar keine Nachrichten), wurde dieser Weltkongress nicht wirklich ernst genommen. Schon damals wurde unter anderem gesagt: „Am stärksten fühlen die 285 Mitforscher sich angesprochen, wenn ihnen ein klares Feindbild, die Wissenschaft, gezeigt wird, oder wenn sie sich in der Rolle der verfolgten Unschuldiger aalen dürfen. Kommt durch die Simultan-Kopfhörer der Hinweis: "Wir wären auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden, wenn wir das alles im Mittelalter gesagt hätten!", fühlt sich jeder als potentieller Giordano Bruno oder wenigstens als Galilei.“ Was vor fast 30 Jahren in solchen Kreisen besprochen wurde, wird in der Gegenwart immer noch gleich diskutiert. 30 Jahre und keine Änderung. Navia war damals auch Gast im Forum. Er meinte 1973, dass es für eine gewisse These von Erich von Dänikens Fragen normalere Erklärungen gäbe als die angedeuteten Theorien in seinen verfassten Werken.

    5. Prof. Dr. Chandra Wickramasinghe; Leben aus dem All - Panspermia
    Der Inder, dessen Kollege vor zwei Jahren über den roten Regen berichtete (und bisher keine neuen Erkenntnisse vorstellen konnte, es gab keinen Aufschrei in der Wissenschaft), berichtete über eine sehr weit verbreitete These: Dass das Leben nicht auf der Erde entstand, sondern vom All kam, z. B. durch einen Kometeneinschlag. Er sagte, es sei der Wissenschaft nicht annähernd klar, wie das Leben auf der Erde entstehen konnte. Er sprach auch von Beweisen für Leben in Form von Bakterien u. ä.auf Kometen und dergleichen. Es gäbe zwar eine Theorie, wie das Leben auf der Erde entstanden sein könnte, doch dabei müssten so viele Faktoren berücksichtigt werden, dass man diese Theorie anhand der kleinen Wahrscheinlichkeit vergessen könne. Den bei seinen Thesen liege die Wahrscheinlichkeit für Leben höher. Vermutlich seien Zellen von einem Kometen auf die Erde gebracht worden, danach hätten sich diese wie wir es von der Evolutionstheorie her kennen, normal entwickelt.

    Leider ist diese These weit verbreitet. Zahlreiche Wissenschaftler in diesen Kreisen halten dies für möglich. So absurd ist das ganze auch nicht. Jedoch ist das Thema nicht neu. Von daher hätte man doch etwas Neueres präsentieren können. Wer mehr von Wickramasinghe wissen möchte (z. B. stand Wickramasinghe immer im Schatten seines Partners), findet auf http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...118543,00.html ein Interview mit diesem Herrn. Jemand stellte nach dem Referat eine Frage, die auch ich mir aufnotiert hatte: Die Wahrscheinlichkeit für Leben auf der Erde sei klein, könne daher fast ausgeschlossen werden. Aber irgendwie muss das Leben in Form von Molekülen, Bakterien oder Zellen auf einen Kometen gelangt sein. Es muss also irgendwo her kommen. Von wo denn? Staub aus dem Weltall? Von einem anderen Planeten? Ist denn dort die Chance grösser, dass sich Leben entwickelt? Wohl kaum. Dazu: Wenn interessiert es, ob unsere Vorfahrenzellen ursprünglich von einem Kometen angeschleppt wurden (was ja sein kann) oder hier entstanden? Beweisen lässt sich nichts. Wer Interesse an der Entstehung des Lebens auf der Erde hat, kann sich in der NZZ vom Mittwoch, dem 14. Mai 2008 auf Seite B3 einen A3-grossen voll bedruckten Forschungs- und Technik-Text durchlesen. Leittext: „Seit Jahrzehnten versuchen Chemiker nachzuvollziehen, wie auf der Erde aus präbiotischen Molekülen die uns geläufigen Biomoleküle entstanden sind. Inzwischen halten sie es für möglich, dass Leben möglicherweise auf mehr als einem Weg entstehen kann.“ Der Text ist sehr hochgestochen geschrieben, aber auf jeden Fall lehrreicher als der Vortrag von Herrn Wickramasinghe. Denn bereits 2001 stellte er in einem anderen Kongress einige Thesen bezüglich Proben vor, die allerdings damals nicht kultivieren. Man sprach davon, eine Studie oder Resultate der Tests wurden aber nie veröffentlicht.



    Man sieht auch durch diese Beschreibungen sehr gut:

    - Die meisten erzählen nichts Neues, sondern Dinge, die z. T. vor Jahrzehnten schon diskutiert wurden (auch seriös), heute aber nur noch in unseriöseren Kreisen zu finden sind (da schon lange abgehackt)
    - Seit Jahren und seit Beginn betreiben die Referenten Forschung, bis heute jedoch liefern sie keine Beweise (Zeit- und Geldverschwendung)
    - Schon in den 70er war die absolute Mehrheit solcher Kongresse und Foren mehr als nur esoterisch geprägt, wie heute auch

    Wenn wundert’s, dass man die nicht Ernst nimmt?




    OK, das war Tag 1. Tag 2 (und etwas über Erich von Dänikens Vortrag, welchen er am ersten Tag am Abend hielt) dann später.
    What lies in the shadow of the statue? .

  5. #5
    Avatar von purplepantywaist
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    Spannend.

    oh, und falls jemand ein paar der glaubwürdigeren (also die, wo nicht völlig klar ist, dass die jedenfalls lügen) abductee cases kommentieren möchte, würde mich eure meinung auch interessieren.
    zB
    http://en.wikipedia.org/wiki/Betty_a...Hill_abduction
    http://en.wikipedia.org/wiki/Travis_Walton_abduction
    ...arbeitet munter auf sein erstes Burnout hin :(

    -> Katzenfotos
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  6. #6
    Avatar von Varuna
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    6. Erich von Däniken; Geheimnisvolles Ägypten
    Erich von Däniken referierte zu einem seiner Dauerthemen: Ägypten. Er erzählte von den unterirdischen Gängen bei der Pyramide von Sakkara, von tausenden von mumifizierten Tieren (sogar Fische u. ä.), gigantischen tonnenschweren Sarkophagen, in denen sich nur Teer und ein Gemisch von verschiedenen Tierknochen fand. Der Stier, der den Ägyptern heilig war, fand sich jedoch nicht. Doch diese schweren und grossen Sarkophage wurden von weit her transportiert und schön geschliffen. Warum solch eine Arbeit, um dann kein Tier darin zu mumifizieren? Weiter ging es mit den so genannten Zwitterwesen – Chimären genannt – die überall in den Stein geschlagen wurden. Zum Beispiel auch die Sphinx. Ein Vergleich mit dem Minotaurus oder den Zentauren durfte hier nicht fehlen. Die Ausserirdischen, die einst in Ägypten landeten, haben Mischwesen geschaffen, um Stärken von verschiedenen Tieren zu kombinieren und diese auf anderen Planeten einzusetzen (dass eine Intelligenz, die ohne Probleme durch Galaxien fliegt, auf kombinierte Erdtiere zurückgreifen muss, ist doch sehr unwahrscheinlich). Denn wie jeder wisse, würde aus einer Mensch-Tier-Beziehung (die Götter der Ägypter haben menschliche Körper mit Tierköpfen) nie ein Mischtier resultieren. Zahlreiche Perverse auf der ganzen Welt können das bezeugen. Auch stand dort alles Mal unter Wasser (Sintflut) und einige Pyramiden seien sehr viel älter als angenommen. Dann der Klassiker: Die drei grossen Pyramiden. Wie wurden diese gebaut? Rampe? Spiralrampe? Wäre alles nicht möglich. Nach ein paar lustigen Zufällen (die drei Kammern der Pyramide weisen Abstände a la Merkur, Venus und Erde auf) geht es dann ins Innere der grossen Pyramide. Seit Jahren werde hier nicht weiter geforscht, obschon es zahlreiche Gänge, Schächte und vermutlich auch andere Kammern gäbe, die man der Weltöffentlichkeit nicht zeigen möchte. Am Ende zeigte Däniken Fotos von einem Schacht nahe der Pyramide, der x Meter unter die Pyramide führt. Durch den Fels. Nach einem Abstieg betritt man einen Raum, in diesem einige Sarkophage liegen. Danach geht es in einem noch schmäleren Schacht noch Mal viele Meter weiter in die Tiefe. Dort steht man auf einer Felsebene, ringsum Grundwasser (und das in der Wüste). Man befindet sich also tief unter dem Terrain. Und dort, am Grund des Wassers: Ein Sarkophag! Dieser muss auf anderem Wege hineingelangt sein. Denn der schmale Schacht (eine Leiter für eine Person) sei zu klein, damit man diesen hätte hier runter schleppen können. Es muss also einen anderen Zugang, ebenfalls im Wasser liegend, geben. Däniken’s Kollege hatte eine kleine Kamera mitgeschmuggelt, da man die Ausrüstung oben lassen musste. Der ganze Spass kostete Däniken ungefähr 6000 Franken.

    Ich habe 13 Bücher von Erich von Däniken (darunter eines, dass nur im Park erhältlich war sowie einen Bildband, der nur aus Singapur bestellt werden kann), sowie zwei weitere, die sich seinen Themen widmen. Dazu auf DVD seine grössten Themen kurz zusammengefasst und die ganze TV-Serie, die früher auf Sat 1 ausgestrahlt wurde, in einer DVD-Box (35 Filmabende können so genossen werden). Ich habe Erich von Däniken auch selber interviewt (heute würde ich ganz andere Fragen stellen), einmal getroffen, drei Mal bei diesem Forum kurz gesehen und Unterschriften geholt sowie sechs Mal den Mystery Park besucht (der geschlossen wurde). Aber ich wohnte noch nie einem Referat von Erich bei.
    Zu den Forumsunterlagen erhielt man auch einen Informationszettel bezüglich dieses Vortrages. Zwei der vier Themen wurden leider gar nicht besprochen, doch das ist nicht wirklich schlimm. Denn: Auch hier gab es keine einzige neue Information. Wer vor 20 Jahren „Erinnerungen an die Zukunft“ gelesen und Dänikens Werdegang verfolgt hat, hätte sich den Vortrag sparen können. Ich habe das auch bei den Beiträgen des Forums (dies war ein öffentlicher Vortag) schon oft bemängelt: Nichts Neues. Das einzige, was mir neu vorkam waren die Fotos dieser unterirdischen Kammer im Grundwasser sowie der dort liegende Sarkophag. Zwar hatte Däniken vor zwei Jahren davon gesprochen, doch damals legte er keine Bilder vor. Sonst war alles altbekannt.
    Und man muss einfach zugeben, dass es Däniken versteht, gute Vorträge zu halten, humorvolle Einlagen einzubauen und sich nie aus der Fassung bringen zu lassen. Er war mit Herz und Seele dabei. Und wer keine Ahnung hat wird sich seinen Fragen direkt anschliessen, so gut kommen all diese ungelösten Fragezeichen zur Geltung. Er versteht sein Handwerk.
    Die grossen Särge mit keinen Stiermumien wurden kurz erwähnt, dann aber nicht weiter ausgebaut. Die eigentliche Aussage – wo denn diese Stiermumien seinen, warum keine gefunden wurden – schaffte es nicht in den Vortrag. Die Zwitterwesen kamen auch vor, nur dass dieses Mal ein anderer Grund für diese Erschaffung herhalten musste. In seinem Buch über Ägypten gibt Däniken andere Gründe für diese Chimären an. Leider hat man nie solch eine Leiche gefunden die dies belegen würde. Dass man den Pharaonen mit Löwenköpfen dargestellt hat, könnte einfach auch nur die Macht der Herrscher zur Geltung bringen. Aber nicht in der Welt der Prä-Astronautik. Immer wieder amüsant finde ich die Aussagen, wie denn nun die Pyramiden gebaut wurden. Die Pyramiden geniessen in gewissen Kreisen echten Kultstatus. Wie auch der Steinkreis Stonehenge, die Scharrbilder bei Nazca und andere alte Tempel und ähnliches. Schwere Steinblöcke zu transportieren ist kein Problem, aber wie die Pyramide bauen? Das Dänikens gezeigte Erklärungen durch die Ägyptologie alt sind, weiss jeder der z. B. letztes Jahr die Forschung des französischen Architekten Jean-Pierre Houdin bei den Pyramiden verfolgt hätte. Diese muss noch geprüft werden, könnten aber die Lösung des Baus der Pyramiden sein. Seine These würde auch Messungen, wonach die Pyramide viel hohler ist als angenommen, erklären. Mit einem Simulationsprogramm, welches normalerweise für heutige Grossbauten verwendet wird, stellte dieser letztes Jahr seine Ansicht der Dinge dar. Alle Berechnungen, so wurde der Architekt zitiert, weisen darauf hin, dass die Pyramide von innen nach aussen über eine spiralförmige Rampe gebaut wurde (keine externe Rampe sondern der Rand der Pyramide!). Die Aussenrampe, die am Ende des Baues ein grösseres Volumen als die Pyramide selber aufgewiesen hätte, sei vermutlich nur zu Beginn des Baues benutzt worden. Nach dieser Phase hätten die Sklaven die Steinblöcke über 21 im Inneren der Pyramide liegenden Gänge manövriert. Diese Gänge hätten nur ein leichtes Gefälle aufgewiesen. An den jeweiligen Gangenden war die Pyramide offen (in den vier Ecken). Dies erklärt auch die grossen Sarkophage, die nicht nachtäglich in die Pyramide geschafft wurden, sondern während dem Bau in die jeweiligen Kammern gestellt wurden.
    Aber wie gesagt: In der Welt von Däniken und Co. gibt es dies nicht, da wird lieber weiter auf längst veralteten Spekulationen zum Bau der Pyramiden zurückgegriffen und diese als lächerlich dargestellt (was sie auch sind). Aber diese neue These wurde nicht erwähnt. Es gibt in der Pyramide einige Kammern und zwei entdeckte Gänge, in denen die Ägyptologie die Leute etwas in die Irre geführt hat. Laut Schätzungen diverser Gruppen und Analysen geht man davon aus, dass die Pyramide viele weitere Gänge, Schächte, Kammern und Hohlräume beinhaltet. Nur verschweige dies die Ägyptologie und wolle das nicht wahr haben, so Däniken. Er – Däniken – spreche aus, was sonst niemand diskutiert. Dass dies absolut nicht korrekt ist, weiss der Zuschauer natürlich nicht. Denn schon längst sind Hohlräume und Geheimkammern auch normalen und seriösen Archäologen bekannt und es wird Forschung betrieben. In der Pyramide wird nach verborgenen Mumien gesucht und Archäologen haben es sich zum Ziel gemacht, diese Hohlräume zu finden, da sie Pharao Snofru in der Pyramide vermuten. Archäologen arbeiten also daran und es gibt so einige Grafiken mit vermuteten Räumen und dergleichen (SPIEGEL 2.1.06, „Das Geheimnis der ersten Pyramide“). Und dass es dabei auch ohne Mischwesen, Ausserirdische und Indizien geht, zeigt der Bericht des SPIEGEL von Anfang 2006. Aber auf diesen wird auch nicht eingegangen, da er im Mikrokosmos von Däniken und Co. nicht existiert. Da wird von Däniken lieber noch behauptet, dass sich niemand um die Hohlräume der Pyramide bemüht, auch wenn dies einfach nur gelogen ist.

    Tag 2:

    7. Daniel M. Ebner; Urformen von Pflanzen und Tieren aus dem Labor
    Dieser junge Schweizer hat es sich zur Aufgabe gemacht, uns über die Forschungen seines verstorbenen Vaters zu informieren. Passend zu einem neuen Buch über diese Entdeckung. Auf der offiziellen Internetseite des World Mysteries Forum 2008 liest sich die Entdeckung wie folgt:
    „Ende der 80er-Jahre gelang den Schweizer Forschern Dr. Guido Ebner und Heinz Schürch beim Pharmariesen Ciba (heute Novartis) eine sensationelle Entdeckung: In Laborexperimenten setzten sie Getreide und Fischeier einem "elektrostatischen Feld" aus – also einem simplen Hochspannungsfeld, in dem kein Strom fliesst. Resultat: Wachstum und Ertrag konnten in diesem so genannten "E-Feld" massiv gesteigert werden. Gleichzeitig wuchsen dabei völlig überraschend »Urzeitformen« der verwendeten Arten heran, die längst ausgestorben sind: Ein Jahrmillionen alter Farn, den kein Botaniker bestimmen konnte. Urmais mit bis zu zwölf Kolben pro Stiel, wie er einst in Südamerika spross. Und ausgestorbene Riesenforellen mit Lachshaken. Pharmariese Ciba patentierte das Verfahren und unterband die Forschung unverzüglich. Warum? Die Entdeckung geriet schnell in Vergessenheit – ohne dass die weltweite Wissenschaftsgemeinde von ihr Notiz nahm.“
    Ebner erklärte die Vorgänge, zeigte Fotos vom Farm und Mais sowie ausgestopfte (?) Fische die er persönlich dabei hatte. Nach seinem Vortrag blieben zahlreiche staunende Besucher des Forums im Saal bei der Bühne und quetschten den Mann aus, betrachteten die Ur-Fische.

    Für das diese “Entdeckung“ Ende der 80er Jahre gelang, fand sie erst sehr spät den Einstieg aus esoterischen Kreisen. Wo landete sie? In der Boulevardpresse. Unter anderem. Und dies nicht etwa durch eine Veröffentlichung der Daten, sondern durch Computerhacker, die per Zufall (oder Werbegag) in den Rechnern des damaligen Schweizer Chemie-Risen Ciba-Geigy ein seltsames Versuchsprotokoll fanden. Von der Süddeutschen Zeitung bis zu STERN TV berichteten kurz alle von diesen Urzeitmonstern aus dem Labor. Dies jedoch nicht Ende der 80er Jahre, sondern Mitte der 90er Jahre. In dem Buch „Der Hacker – ein Insider packt aus“, das 1996 erschienen ist, berichtete Christian Zimmermann, wie er entdeckt haben möchte, was zwei Herren damals so in ihrem Labor trieben. Durch die Einwirkungen eines elektronischen Feldes hätte man die Evolution bei Samen von Pflanzen oder Fischeiern umkehren können. Es entstand ein Farm, wie es ihn früher gegeben hatte, es entstanden Fische, wie man sie vor unserer Generation kannte. Doch da dies der Pharmaindustrie nicht gut bekomme, wurden die Experimente eingestellt. Obschon sich schon damals seriöse Forscher vom Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Gentechnik in Berlin schlapp gelacht haben und auch klar machten, dass es Unsinn sei, dass man Gene durch elektrische Felder revitalisieren könne, hielt Ebner Senior an seiner Entdeckung fest. 1985 hatte er seine Entdeckung gemacht, bis jedoch 1996 aber nie wissenschaftlich veröffentlicht. Er galt seinen Kollegen seither als irregeleiteter Spinner. Was nun? Wir schreiben das Jahr 2008. Hatte Ebner oder später sein Sohn die Experimente wissenschaftlich publiziert? Nein. Was sagt uns dies bezüglich seriöser Beweise? Viel. Wo wird über diese Entdeckung diskutiert? In esoterischen Kreisen wie auf diesem Forum oder im neuen “Sach“buch. Wieder ein Thema an diesem Forum, das nicht neu ist. Das nicht bewiesen ist, aber seit Jahrzehnten in Kreisen von Grenzwissenschaften rumschwirrt. Günter Nimtz, der am ersten Tag de zweiten Vortag hielt, griff am Ende des zweites Tages den Sohn von Ebner an. Anhand der alten und neuen Erklärungen bezüglich des elektrischen Feldes, so Nimtz, gäbe es dort, wo Samen und Eier gelegen haben, gar keine Elektrizität. Sprich: Es gab gar keine Beeinflussung. Das Mikrofon ging hin und her, doch dann „machte man weiter“. Man liess Wissenschaft und Glaube nicht aufeinander prallen. Nimtz, der Kölner Physik-Professor, hatte es schon vor über zehn Jahren bezüglich dem Thema in die Medien geschafft. Wie schon zuvor erklärt, befasste sich Nimtz stark mit den angeblichen Gefahren von Mikrowellen, Antennen für Mobiltelefone und Elektrosmog. Er hat Kenntnisse über die Auswirkungen von elektrischen Feldern auf biologische Organismen. Dazu verfasste er sogar das Buch „Elektrosmog“ und ist dabei oft auf voreilige Behauptungen oder falsche Schlüsse von Panikmachern bezüglich der angeblichen Gefahren durch Mikrowellen oder Mobiltelefone gestossen. So auch bei dem Experiment von Ebner. Zitat aus den Medien: „Nur selten aber habe er von einem ähnlich absurden Experiment wie dem der Schweizer gehört. Denn die von ihnen beschriebene Versuchsanordnung sei so konzipiert, dass dort, wo die vermeintlich elektrisch beeinflussten Zellen sich befinden, „gar kein elektrisches Feld ist.“ Später meldeten sich sogar Mitarbeiter des entsprechenden Konzerns gegenüber den Medien um mal einen Schlussstrich zu ziehen: „Wir als Ciba-Mitarbeiter und eine Reihe unserer Kollegen haben und wirklich köstlich amüsiert. Ihr Artikel nimmt erstmals eine Ente aufs Korn, die schon seit Anfang der neunziger Jahre in esoterisch angehauchten Journalistenzirkeln sozusagen als „Ur-Ente“ herumquakt.“

    8. Renate Patzschke, die Hochkulturen Südamerikas vor den Inkas
    Der Moderator kündigte es an: Die Berliner Archäologin berichtet mit Fakten, Fakten, Fakten. Sie spekuliere nicht. Und so war es dann auch: Wir bekamen ein sehr interessantes Thema zu den alten Hochkulturen in Peru geboten, die noch vor den Inkas lebten. Frau Patzschke kam zwar ab und zu etwas unbeholfen vor, was ev. auch an der Art und Weise der Präsentation lag, aber das Thema war reine Archäologie. Tolle und interessante Fotos folgten. Es handelte sich dabei um eine kleine Sensation, denn sie und andere haben das älteste Gebäude Perus gefunden und freigelegt. Das 5500 alte Gebäude befand sich unterhalt einer Stufenpyramide und glich einem Zufallstreffer. Die deutschen Forscher, die 2006 eigentlich auf der Suche nach Edelmetallen waren, fanden dieses Gebäude und publizierten die Ergebnisse erst viel später. So wundert es nicht, dass erst zu Beginn 2008 in den Medien darüber berichtet wurde. Renate Patzschke fand bezüglich einer Exkursion der Berliner Universität schon 1992 die ersten Ruinen, die dann später zur zweiten führten.
    Hier noch ein Link:
    http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_262802.html

    Der bisher beste Vortrag des Forums. Seriös, wissenschaftlich, archäologisch. Halt nur im falschen Forum. Denn die Frau Patzschke hat sich einen kleinen Fehler erlaubt: In nur einem nebensächlichen Satz sagte sie, dass die Mehrheit der Archäologen in den Scharbildern von Nazca einen Kalender sehen. Ein Satz. Der nicht einmal zu der grossen Entdeckung gehört. Nach dem Vortrag dürfen Fragen gestellt werden, aber niemand sprach von Nazca, was mich persönlich überraschte. Am Abend jedoch, als alle Referate beendet waren fragte einer der Zuschauer Frau Patzschke, ob sie selber auch glaube, dass es sich dabei um einen Kalender handle, oder nur die meisten Archäologen. Sie sagte, dass sie sich der Meinung ihrer vieler Kollegen angeschlossen hätte und erzählte etwas über Nazca. In der Zwischenzeit war auch Erich von Däniken anwesend und jedem Däniken-Fan war klar, dass er jetzt das Wort haben wollte. Und so war es auch. Kaum hatte Frau Patzschke den letzten Satz beendet, noch bevor Däniken überhaupt sein Anliegen äussern konnte, kamen schon die ersten „Däniken!“ rufe aus dem Publikum. Und dieser hielt dann einen Mini-Vortrag über seine Ansicht über Nazca. Er sagte zwar, dass er andere Meinungen respektiere, doch dennoch war dies für die seriöse Archäologien inmitten von meist nicht studierten Däniken-Anhängern, die dann laut applaudierten und pfiffen, wie ein Stich ins Herz. Däniken sprach auch von neuen Untersuchungen von deutschen, die unter den geraden Linien bei Nazca leitenden Boden und Magnetfelder entdeck hätten. Die Diskussion wollte gerade mit einem anderen Thema weitergehen, da griff sich die Kanadierin Prof. Dr. Kathryn Denning (zu ihr komme ich später noch) das Mikrofon und fragte Däniken, ob diese Forschungsergebnisse schon publiziert worden seien, und er bejahte, jedoch nur auf Deutsch. Aber er würde die Testergebnisse an sie weiter leiten.
    Während also einige weiterhin den angeblichen Rätseln von Nazca hinterher jagen und träumen, wird die Fundstelle dieses ältesten Gebäudes des ganzen Südamerikanischen Kontinentes noch sehr viel zu tun geben, wie mir Patzschke schrieb: „Es gibt dort noch so viel zu tun, dass noch Generationen von Archäologen beschäftigt sein werden.“

    9. Prof. Dr. Wolf Dieter Grossmann; Eine radikal andere Sicht von Wirtschaft, Gesellschaft und Biosphäre
    Ich kopiere einen Teil des Forumstextes, da ich mit diesem Thema nicht viel anfangen konnte:
    "Er ist Gastprofessor für qualitative Systemwissenschaft an der Uni Graz und hält rund um den Globus vielbeachtete Vorträge über die Entwicklung unserer Gesellschaft und Zivilisation und die immense Bedeutung von Information und dem Wachstum des Wissens. Mit ihm stellen wir uns die Frage: Wohin entwickelt sich das „System Menschheit“?“

    In diesem Interview erzählt er einige Dinge, die auch im Vortrag vorgekommen sind:
    http://projekte.erfolgsschmieden.de/..._Grossmann.pdf

    Auf seinem Gebiet kennt sich Grossmann aus, aber ich habe da nicht so viel mitbekommen. Es handelt sich nur um eine Meinung, um eine andere Ansicht. Mehr nicht.

    10. Dr. Peter Creola; Raumfahrt und die Zukunft der Menschheit
    Die Techniken, die wir seit dem Rennen zum Mond ausbessern konnten, haben es dem Menschen möglich gemacht, sich im All auszubreiten, auch wenn vorerst nur der Mars als nächster Standort in Frage kommt. Aber auch der Mond wird wieder ins Licht des Interesses gerückt. Der Mensch müsse sich im All ausbreiten. Nicht nur, weil die Erde irgendwann kaputt sein wird, sondern auch wegen drohenden Katastrophen (Kometeneinschlag z. B.), speziell aber wegen der Überbevölkerung (die nicht hier statt finde, sondern in Weltdrittländern; man solle endlich auch allen Frauen und Mädchen Bildung verschaffen und die Religionen abschaffen). Die Raumfahrt ist wichtig, nicht nur für das Militär sowie für die Wirtschaft, sondern auch wegen der Wissenschaft. Denn der Mensch zerstöre die Erde, er müsse an einem neuen Ort besser acht geben. Ohne Umweltprobleme. Ohne Feindseligkeiten. Dazu müssten aber UFO- und Kornkreisforscher endlich in der Wissenschaft akzeptiert werden, ebenso SETI. Wissenschaftlicher, die sich in diesen Kreisen bewegen, dürfen nicht weiter ausgelacht oder gehänselt werden. Denn nur so können wir der Weltraumforschung zu Erfolg verhelfen. Man müsse sich an den UFOs orientieren, um einfacher und günstiger von der Erde in das Weltall vordringen zu können. Auch sei es schade, dass die Weltraumforschung keinen solchen Stellenwert habe wie Sport. Man denke nur an all das Getue seit Wochen wegen der Fussball EM. Solch ein Interesse sollte dem Weltraum übertragen werden. Dann wird’s auch gut gehen mit dem Ansiedeln anderer Planeten. Die Venus wäre doch viel näher als Mars, nur etwas heiss. Doch das könne man mit irgendeinem Prozess ändern.

    Ich dachte zu Beginn, dass dies ein super gutes Referat werden würde. Da ein anderer Referent kurz zuvor seine Teilnahme absagte, wurde Dr. Peter Creola (war Chef-Delegierter der ESA Schweiz) eingeladen. Auch der Informationstext bezüglich seines Themas hört sich doch sehr interessant an. Was dann referiert wurde war schlimm. Man kann seinen Vortrag in zwei Teile trennen: Beim ersten Teil wurde man schon nur durch das Zuhören depressiv. Zweibeinige Wesen (daher der Mensch) ist keine gute Spezies. Wir zerstören uns, machen den Planeten kaputt, Religionen sollte man abschaffen und so weiter (dann aber die Hoffnung, dass es auf einem neu besiedelten Planeten besser kommen würde… Habe selten so gelacht). Es kam alles, aber auch wirklich alles, sehr pessimistisch rüber. Dann der zweite Teil: Dieser beinhaltete mehrere Punkte, was zu tun sei um der Weltraumforschung mehr Gewicht zu verleihen: Darunter auch Punkte wie „Akzeptiert endlich SETI“ in der Wissenschaft. SETI hat zwar noch keine richtige Stellung in der Wissenschaft, jedoch wird es mehr geachtet und ernster genommen als andere hier besprochene Themen. Aber warum muss man, wenn man in die Raumfahrt investieren und planen möchte, SETI anerkennen? Doch dann wurde es noch absurder: Man müsse endlich Kornkreis- und UFO-Forscher anerkennen und nicht mehr ausgrenzen. Für was braucht man Kornkreisforscher, wenn wir auf dem Mond eine Station bauen möchten? Für was UFO-Anhänger, wenn wir zum Mars fliegen möchten? Er meinte das so im Sinne von „man könnte von den UFOs lernen“. Leider hat niemand ein UFO vorzuweisen. Ende der Diskussion. Über UFOs und Kornkreise wird seit Jahrzehnten berichtet, ohne einen Beweis. Warum also Zeit und Geld damit vergeuden? Da spende ich lieber Geld der ESA oder NASA, damit diese neue Programme, Übungen oder Raumschiffe bauen können.





    @purplepantywaist
    Ohne die Wikipedia-Beiträge gelesen zu haben:
    Der Betty und Barney-Entführungsfall ist der Referenzfall von UFOlogen und Alien-Fans weltweit. Lies ein Buch über Ausserirdische oder UFOs, lies in einem Magazin über Phänomene davon oder suche im Internet nach diesem Thema: Betty und Barney Hill sind allgegenwärtig.

    Nur gibt es keine Beweise. Das wird aber an der Tatsache, dass ihre Geschichte auch in Zukunft immer als das beste Beispiel herhalten muss, nichts ändern.

    Vom zweiten habe ich nie was gehört.
    What lies in the shadow of the statue? .

  7. #7
    Avatar von Varuna
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    11. Assist. Prof. Dr. Kathryn Denning; die kulturelle / technische Evolution ausserirdischer Zivilisationen
    Aus der Biografie: „Anthropologin und Archäologin Dr. Kathryn Denning, ist Assistenzprofessorin am Department of Anthropology, York University, Toronto, Ontario, Canada. Im Zentrum ihrer Forschungen stehen die "Anderen" und unser Verhältnis und Verständnis des „Fremden“. Die „Anderen“ sind für Dr. Denning sowohl die Menschen vergangener Kulturen (in der Archäologie), die Tieren (in der Zoologie) als auch mögliche ausserirdische Intelligenzen (das Thema der SETI Forschung).“
    Denning sagte zu Beginn ihres Vortrages, dass für sie vier Kategorien von Menschen bezüglich ausserirdisches Leben existieren:
    - Diese Menschen glauben an ausserirdisches Leben
    - Diese glauben nur bezüglich der Wahrscheinlichkeitsrechnung, dass es irgendwo im Universum noch anderes Leben geben könnte
    - Es könnte irgendwo im All Leben geben, aber man weiss es halt nicht
    - Man glaubt nicht an Ausserirdische
    Sie gehöre zu jenen Menschen, die sich vorstellen könnten, dass irgendwo Leben existiere, aber sie wisse es halt nicht genau. Sie ist bei SETI dabei, jedoch sehr skeptisch. Sie wisse nichts über Ausserirdische und es gehe ihr beim Thema auch nicht darum, über dessen Existenz zu berichten. Sie möchte mögliche Szenarien besprechen, wie denn solch ein Kontakt aussehen könnte, wenn sie ihr Wissen bezüglich Anthropologin auf mögliche Ausserirdische übertrage. Aus ihren archäologischen Erfahrungen demonstrierte Denning anhand eines simplen A4-Papiers, wie viel wir eigentlich von der Geschichte durch Funde und Texte her kennen. Nämlich sehr wenig.

    Der Vortrag von ihr war absolut in Ordnung. Sie hatte gute Übung, trat selbstsicher auf und war mehr oder weniger überwiegend seriös. Sie gehört zwar der SETI-Gruppe an, doch ist sie dennoch nicht sehr fixiert auf Ausserirdische. Denn bei ihrem Thema handelte es sich mehr oder weniger um „Was wäre wenn?“. Ein mögliches Szenario, wenn man davon ausgehe, dass Ausserirdische existieren würden. Eine der ersten gestellten Fragen handelte über das angeblich abgestürzte UFO bei Roswell. Sie sagte, sie glaube nicht, dass es sich hierbei um ein UFO handle. Zuerst ein kleiner Fall, wurde der Mythos um Roswell immer und immer grösser, nach Jahren wurden mehr und mehr Elemente beigestreut (z. B. die angeblich gefundenen Alien-Körper) und am Ende hatte die ganze Geschichte mit dem eigentlichen Ereignis sehr wenig zu tun. Eine Regierung hätte so etwas grosses gar nicht planen können und es handelte sich sehr wahrscheinlich um den Spezial-Wetterballon. Etwa zwei, drei Zuschauer fingen laut an zu klatschen, unter anderem auch ich. Der Rest sass nur stumm da, ihrer schönen Legende beraubt. Bei der Diskussion am Ende des Tages musste einer der Zuschauer eine erste Frage an einen der Referenten richten, um eben die Diskussion in Gang zu bringen. Da meldete sich ein junger Bursche aus den vorderen Reihen und hatte eine Frage an Denning: Auf bestimmte Radiowellen, die durch SETI einst ins All gesendet wurden, sei doch bereits eine Antwort der Fremden in Form eines Kornkreises eingegangen. Warum denn SETI dies verschweige und nicht publiziere? Leider sagte er nicht, auf welcher Internetseite er das gelesen hatte, doch Denning versicherte ihm, dass sie nichts darüber wisse. Sie hätte Freunde bei SETI rund um den Globus, und wenn an dem etwas wahr wäre, würde sie davon wissen. Ein Freund sagte ihr, dass es sich bei Kornkreisen sowieso nur um Graffitis der Natur handeln würde. Da füllte sich ein anderer der Referenten angesprochen (Navia), man könne doch Kornkreise nicht einfach als Graffitis der Natur – also Kunst durch Menschen – bezeichnen. Für eine intelligentere Spezies sei dies vielleicht wirklich eine Art zu kommunizieren, nur verstünden wir dies nicht. Da betonte sie, dass sie nicht ihre Meinung kundtat, sondern nur erzählte, was ein Kollege darüber sagte. Später sagte sie mir per E-Mail, dass sie Spass an den Diskussionen gehabt hätte, sogar an den unseriösen Fragen. Sie könne sich aber wirklich nicht vorstellen wie jemand nicht wahrhaben kann, dass Kornkreise einfach nur Kunst durch Menschen seien. Die Resultate der von Däniken angesprochenen Nazca-Tests habe sie übrigens schon erhalten, diese seien aber in Deutsch. Ich hoffe, dass sie mir diese weiter leiten kann. Es ist schon lustig, dass die beiden einzigen Frauen unter den Referaten den seriösesten Eindruck gemacht haben.

    12. James N. Gardner; Intelligentes Leben als Architekt des Universums
    Ich muss zugestehen, dass ich hier nicht viel schreiben kann. Der Vortrag war teilweise schwer zu verstehen, schwarze Löcher und so weiter. Auch war ich recht müde und hörte teilweise nicht mehr zu. Es hörte sich seriöser an, als es vermutlich ist. Und dies sage ich in Anbetracht der Tatsache, dass man mit Google über James Gardner im deutschsprachigen Raum nur Seiten wie die offizielle Internetseite des Forums, Sagenhaftezeiten (esoterisches), Grenzwissenschafts- und Kornkreisforum und PSI-Info-Blätter findet, sonst nichts.

    Fazit:
    Aus der offiziellen Internetseite des World Mysteries Forum:
    „Mit 11 hochkarätigen internationalen Wissenschaftlern, die atemberaubende Rätsel und zukunftsprägende Forschungsprojekte und - resultate zur Diskussion stellen. Das 4. WORLD MYSTERIES FORUM bietet kontroverse Diskussionen und Begegnungen mit den grossen Rätseln dieser Welt. Nobelpreisträger, Wissenschaftler, Quer- und Vordenker sowie Journalisten aus der ganzen Welt stellen sich dem Publikum, revolutionäre Entdeckungen kommen auf den Prüfstein.“

    Schauen wir doch mal, was an diesem doch sehr positiv gehaltenen und doch etwas übertriebenen Text wahr ist:
    - Nicht alle der elf Referenten waren Wissenschaftler
    - Es handelte sich bei den Vortragungen auch nicht um atemberaubende Rätsel und ebenso wenig um zukunftsprägende Forschungsprojekte, sondern um Meinungen und Ansichten, esoterische Inhalte, alt bekanntes, längst abgehackte Spinnereien und dergleichen die teils Jahre alt sind bisher aber nie bewiesen wurden.
    - Der Nobelpreisträger sagte die Teilnahme ab, und abgesehen von einigen der Referenten waren wohl die wenigsten der Zuschauer so etwas wie Wissenschaftler oder Vordenker. Journalisten im Sinne von echter Presse waren auch nicht anwesend. Und Besucher aus der ganzen Welt waren auch nicht anwesend. Eine Hand voll Leute sprach Englisch, der Rest kam aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Die ganze Welt eben.

    Und das für über 200 Franken (ohne Hin- und Rückfahrt, ohne Mittagessen, ohne Hotelübernachtung).

    Nächstes Jahr werde ich an diesem „weltbewegenden Forum“, das es höchstens in esoterische Magazine und auf solche Internetseiten schafft, nicht mehr teilnehmen.

    Die Konfrontation bzw. das Abtauchen in diese Welt für ein paar Jahre tat gut. Es ist nur wichtig, die Augen danach wieder zu öffnen, sonst hockt man noch mit über 45 Jahren (Durchschnittsalter der Besucher des Forums) diesem oder einem ähnlichen Kongress bei und hofft auf den endgültigen Beweis.
    What lies in the shadow of the statue? .

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