Thema: Kingdom Come: Deliverance
Hybrid-Darstellung
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15.01.2018, 15:47 #1
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Nein, es gab keine. Es war und wird von den Tschechen bewohnt. Böhmen befand sich im heutigen Tschechien.
Wer mehr wissen will, darf sich gerne hier bedienen.
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6hmen
Wer sich von historischen Fakten beleidigt fühlt, hat nicht alle Tassen im Schrank. Dazumal gab es wenig bis keine dunkelhäutige im mittelalterlichen Europa. Und weil sich das Spiel auf die Realität stützt, gibt es an sich nicht viel zu diskutieren. Würde sich das Spiel auf Fantasy orientieren, wäre das natürlich etwas Anderes.Geändert von Demon (15.01.2018 um 15:51 Uhr)
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15.01.2018, 15:51 #2
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15.01.2018, 14:51 #3
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Vereinzelt wird es die sicherlich gegeben haben.Aber inwieweit das zurückverfolgbar ist, ist schwierig. Ich denke das ist einfach nicht der Rede wert. Bei Dynasty Warriors oder so sinds ja auch immer nur Chinesen/Ostasiaten. Da schreit auch kein schwarzer "Hier ich bin unterrepräsentiert"
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15.01.2018, 15:48 #4
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Weil dort auch keiner drauf eingehen würde. Hier wird jedem der laut genug schreit die Aufmerksamkeit nur so hingeworfen.
Zum Topic: Mir egal was für eine Einstellung die Person hat solange sie nicht versucht mich dafür zu gewinnen oder das Spiel maßgeblich beeinflusst. Bin aber auch keine Person die sofort Butthurt ist wenn mal wieder ein "falsches" Kind einen Pullover an hat ( kann ein Kind falsch sein?...)
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15.01.2018, 16:08 #5
Da musst du halt ein wenig unterscheiden. Es wird unrealistisch sein, wenn du dir in der Zeit Repräsentanten aller unterschiedlicher Herkünfte herwünschst. Es ist aber genauso unrealistisch zu sagen, dass es nur Käsejungs gab. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in Böhmen auch gelegentlich mal Leute da waren, die anders aussahen. Reisende und Händler z.B.. Allein wenn man mal einen Blick auf den Süden Europas wirft, unterscheiden sich die Menschen da schon sehr vom Aussehen. (Und man weiß z.b. dass vor der Inquisution Spanien relativ viele dunkelhäutige Menschen beherbergte). Russland ist auch nicht zu weit entfernt, als dass ein schlitzäugiger Mensch sich nicht mal nach Böhmen verirren könnte. Wenn du genaue Facts haben willst, wird es sicher einen Historiker geben, der dir das belegen kann (ich glaube, in besagtem Artikel gabs auch ne Quelle).
Es zeigt halt schon etwas, wenn der Entwickler einerseits mit historischer Korrektheit wirbt, andererseits die Existenz von anderen Völkern kategorisch ausschließt. Nämlich Ignoranz. Ein Spiel wird nie komplett historisch Korrekt sein oder super realistisch, es ist allein schon durch die Zeit in der es entsteht und den Modus Videospiel beeinflusst.
Man wird im Endeffekt erst sehen, ob das Spiel wirklich diese Ignoranz zeigt oder ob es auch den ein oder anderen Vertreter anderer Völker im Spiel gibt.
Es verleiht dem Spiel leider einen unangenehmen Beigeschmack.
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17.01.2018, 08:43 #6
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Das weiss ich. Trotzdem gab es da keine schwarzen oder asiatischen Sklaven/Einwanderer im Jahre 1403. Falls wir aber von einem anderen Jahr sprechen würden, sähe das natürlich anders aus.
Nun, ich habe mich unglücklich Ausgedrückt, aber im Jahre 1403, an dem ja Kingdom Come Deliverance spielt, existierten schwarze, sowie asiatische Menschen nicht in der besagten Gegend. Die asiatischen/nomadischen Steppenvölker (überwiegend Turkvölker), die du angesprochen hast, waren lange vor dem 15 Jhd. in der russischen Steppe anwesend. Böhmen war zur Zeit der Völkerwanderung von Wandalen und Markomannen (Germanenvolk) bewohnt. Die Wandalen zogen als erstes weg und die Markomannen zogen etwas später nach. Danach siedelten sich dort aber Veneter (Slawen) an, aus denen ja später Tschechen wurden. Die Hunnen hingegen waren aber auch nur eine Konföderation von verschiedenen Stämmen, sodass sie nicht homogen waren und keinen grossen Unterschied zu der lokalen böhmischen Bevölkerung stellten. Doch, wie gesagt, passierte dies alles lange vor dem 15 Jhd. und sie sind entweder in der Bevölkerung aufgegangen, weitergezogen oder wurden schlicht und einfach ausgelöscht.
Was aber die Mongolen betrifft, versuchten sie zwar über Schlesien zu kommen, aber schafften es nicht, weil sie mit den Polen und Ungarn konstant im Krieg waren und sich, als Ögedei, der Herrscher starb, unter Batu zurückzogen. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass sich einzelne "Schlitzäugige" so weit nach Böhmen getrauten. Falls sie das taten, sind sie höchstwahrscheinlich umgebracht worden. Gehandelt wurde mit ihnen auch nicht.
Was die "Schwarzen" in Spanien betrifft. Dort herrschten lange Zeit über den Grossteil von Hispania die Mauren (Berberstämme). Unter den Umayyiden schafften sie während der Zeit des Karl des Grossen bis Frankreich vorzustossen, wo sie aber aufgehalten und zurückgedrängt wurden. Natürlich gab es da eine dunkelhäutige Bevölkerung, die als Händler sicherlich auch nach Böhmen reisten. Doch besiedelt haben sie Böhmen nicht.
Schwarze Sklaven hingegen wurden ausschliesslich im Mittelmeer gehandelt und sogar bis nach Indien verfrachtet. Man nutzte sie entweder in der Armee (Ägypten) oder als Bauarbeiter (Seefahrerstaaten Venedig und Genua).
Das spielt zeigt Böhmen im Jahre 1403. Die Existenz von anderen Völker im Mittelalter schliesst hier niemand aus, da sie zur gegebenen Zeit in Böhmen im Jahre 1403 nicht existierten.
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15.01.2018, 21:14 #7
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Ein wenig eine Schande, dass das Interesse an dem Spiel respektive dem Thread erst durch so etwas entsteht. Ich verfolge die Entwicklung des Spiels seit der Ankündigung und verschlinge jeglichen Input von Entwicklern bzw. PR. Ich habe mir in meinem Kopf ein Bild von Daniel Vávra, dass stimmen kann, oder nicht. Demnach ist er jemand, der zweifelsfrei zumindest einen Hang nach rechts hat und auch Themen wie Verschwörungstheorien nicht abgeneigt ist, beziehungsweise auch ein Abbild der politischen und gesellschaftlichen Stimmung in vielen Köpfen in den Visegrad-Staaten ist. Mehr wage ich, aus dieser Distanz heraus, nicht zu beurteilen und eigentlich bin ich auch der Meinung, dass mir das nicht zusteht. Das Mindeste jedoch, was ich da erwarte, ist, politische Einstellung - soweit es sich im Rahmen halten lässt - als Privatsache handzuhaben und wenn das nicht klappt, dann ist es für mich auch kein "Make-Or-Break", da ich die Person hinter dem Produkt von dem eigentlichen Produkt trenne. Wer solche Maßstäbe anlegt und die Person von dem Produkt nicht trennen kann, sollte sich vielleicht darüber Gedanken machen, welche "Lieblingssänger und -schauspieler" beispielsweise in Verbindung mit Sexualdelikten gebracht werden.
Ich würde gerne damit anfangen, zu sagen, dass ich den Text nicht nur sehr schwach geschrieben finde, sondern auch geradezu reißerisch und ich würde behaupten, dass der Text nicht zuletzt ideologisch motiviert ist. Außerdem ist der Author vollkommen unfähig, das Produkt und die Menschen dahinter zu trennen.
Statt einer kritischen Auseinandersetzung erntete Kingdom Come: Deliverance obendrein noch den Best PC Game Award der Gamescom 2017… [22]
Am besten finde ich jedoch, dass man einerseits dem Spiel seine selbstdeklarierte Authenzität in Abrede stellt, gleichzeitig aber empört ist, dass man in diesem Bereich nicht vollkommene Authenzität an den Tag legt.
Zum Burzum-T-Shirt: Die Diskussion gab's damals schon. Ich kenne die Band nur am Rande, aber soweit ich weiß, lassen die Künstler ihre politische Ausrichtung weitgehend aus den Texten draußen. Ich kann nicht beurteilen, ob das stimmt, glaube aber, dass nicht jeder, der z.B. Rechtsrock hört, unbedingt ein Nazi ist, sondern vielleicht auch einfach nur die Musik mag. Nichtsdestotrotz, wird die Tendenz in den Meisten Fällen eine klare sein. Ich habe früher z.B. auch viele Rapper gehört, die offen homophob waren und das auch nicht aus den Texten ausgeklammert haben, während ich selber für eine Gleichberechtigung Homosexueller in allen Lebensbereichen bin.
„in my 70+ hours spent within it, I don’t recall a single non-white humanoid anywhere — not in Skellige, Novograd, Oxenfurt or anywhere else. Once I realized this I couldn’t stop looking for any example of a person of color anywhere, and I never found it, unless you count naked monster women sitting at the feet of a boss like a slightly more awkward tribute to a Frank Frazetta painting“.
Die vielleicht dümmste Aussage steht passenderweise am Schluss:
Und schade – Kingdom Come: Deliverance hätte so gut werden können. Aber wohl nur ohne Daniel Vávra als Chefentwickler.
Summa summarum, wird sich der Text wie eine Verteidigung lesen und sich wieder der ein oder andere provoziert fühlen, soll es aber tatsächlich nicht sein. Ich teile Vávras Ansichten nicht, das ist aber auch vollkommen irrelevant, denn ich will mit ihm kein Bed & Breakfast gründen, sondern ein Videospiel seines Arbeitgebers spielen - und dafür ist mir seine politische Einstellung vollkommen irrelevant. Wenn er der hartgesottenste Neonazi auf der Welt wäre und das ständig öffentlich nach außen tragen würde, würde ich das Spiel trotzdem spielen - allerdings würde ich es mir dann wahrscheinlich eher aus dem Internet saugen.
Ich freu mich auf Kingdom Come: Deliverance, weil es für mich wie ein sehr geiles Spiel wirkt.Geändert von anonym_240216 (16.01.2018 um 08:05 Uhr)
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16.01.2018, 07:04 #8
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In vielen Aspekten stimme ich dir zu, dennoch bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Trennung von Künstler und Kunst wirklich so bedingungslos möglich ist. Ergeben viele Werke nicht erst im Kontext und in der Lebensgeschichte des Künstlers Sinn?
Wobei natürlich hier, bei einem Spiel, nicht nur ein einziger Mensch daran beteiligt ist.
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16.01.2018, 13:08 #9
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16.01.2018, 13:38 #10
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Ein Großteil der Kunstwerke zünden nur durch die Message und den Kontext dahinter, den man natürlich kennen muss.
Ein Ocarina of Time findest du doch auch noch stark, obwohl es technisch aus heutiger Sicht eine einzige Katastrophe ist.
Man kann/darf den Kontext eigentlich nicht ausblenden. Das erklärt oftmals ja auch viele expressionistische oder abstrakte Kunst. Der Laie sieht da nicht viel, der Kenner kann das Bild in einen Kontext setzen. Ein musikalisches Beispiel wäre John Cages 4:33 - als ultimative Antwort auf die Auflösung von allem, was Musik eigentlich ausmacht. „Musik ist klang - alles ist klang“ - auch Straßengeräusche.
Wobei ich den historischen Kontext vllt nicht unbedingt in die selbe Schublade, wie die Lebensphase oder die Einstellung des Künstlers stecken würde.
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