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29.03.2024, 17:28 #1
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Videospiele und der ökologische Fußabdruck
Auf typisch charmant-humoristische Weise wurde kürzlich eine physische und eine Collector's Edition von The Stanley Parable - Ultra Deluxe angekündigt. Ein Teil der Einnahmen wird für den Kampf gegen den Klimawandel verwendet.
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29.03.2024, 20:16 #2
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29.03.2024, 23:03 #3
Was gegen den Klimawandel hilf, wäre die physische Collectors Edition gar nicht erst zu produzieren... Ist aber Thema für ein anderen Thread.
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30.03.2024, 09:03 #4
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Du hast aber definitiv einen Punkt, dIe Diskussion kann man durchaus mal starten (natürlich in einem separaten Thread). In vielen anderen Hobbies und Lebensbereichen befasst man sich sehrwohl kritischer mit dem ökologischen Fußabdruck des eigenen Tuns und wie man einen positiven Effekt hinterlassen kann. Im Gamingbereich gefühlt sehr wenig und es ist - absichtlich überspitzt und polemisch formuliert - noch völlig normal, dass man sich z.B. Elektroschrott (klar, der Begriff passt im engeren Sinne nicht, aber ihr versteht, was ich meine) in Plastikverpackungen über den halben Erdball schicken lässt, weil man sich das in's Regal stellen will.
Noch einmal: alles natürlich etwas absichtlich drastisch formuliert, aber ich finde, dass ist durchaus in der heutigen Zeit mal wert, sich kritisch darüber Gedanken zu machen.
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30.03.2024, 09:34 #5
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Wobei man dem gegenüber natürlich auch einmal die riesigen Serverparks bzw. die technologische Infrastruktur aufstellen muss, die im Zweifel Peaks von zig Millionen parallele Zugriffen abfangen können muss.
Auch ein Gedanke, der mir gerade kommt: Wenn diverse Server abgeschaltet werden, sind unter Umständen zahlreiche Spiele verloren. Ein physisches Spiel hat daher womöglich ein längeres „Mindesthaltbarkeitsdatum“.
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30.03.2024, 09:36 #6
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30.03.2024, 10:25 #7
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Naja gut, aber Angebot und Nachfrage… hätte es Greta, Fridays for Future und Co nicht gegeben und hätte das Thema Umwelt nicht für immer mehr Leute an Relevanz gewonnen, hätte es aus der Wirtschaft auch nicht so viele Veränderungen gegeben. Deswegen heißt es immer nur „CO2-neutral“ oder „klimaneutral“ - weil immer nur so viel gemacht wird, wie nötig. Ausnahmen gibt es leider nur wenige. Hipp wirbt beispielsweise damit, dass sie „klimapositiv“ sind - das hab ich beispielsweise woanders noch nicht gesehen. (Dient aber natürlich letztendlich auch dem Geldverdienen, weil besseres Image usw.)
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30.03.2024, 12:29 #8
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30.03.2024, 17:51 #9
Stimmt nicht. Der CO2-Fußabdruck stammt von einem Wissenschaftler, der später auch den Erdüberlastungstag eingeführt hat. Ihm ging es aber nur darum, mal grob zu überschlagen, wie das Verhältnis von globalem Ressourcenverbrauch zu natürlicher Regeneration ist.
Als sich die Mineralölkonzerne mit dem Thema Fußabdruck ihrer Branche beschäftigten, gab es dann zwei Reaktionen: Die meisten Konzerne wollten es verheimlichen oder haben Studien in Auftrag gegeben, die den Effekt herunterspielen sollten. BP hat sich tatsächlich zum Ziel gesetzt, die CO2-Bilanz minimal zu verbessern, sich einen grünen Anstrich gegeben und (wie Heldengeist schon schrieb) den persönlichen Fußabdruck als Werbemaßnahme erschaffen. Ziel: Nicht wir als Konzern sind schuld, sondern die Verbraucher. Aber mit BP können sie etwas gutes tun.
Dieser persönliche Fußabdruck ist vollkommener Blödsinn: Wenn ich mir keine Spiele aus Übersee importiere, und keine großen OLED-TVs mehr nutze, spare ich erst einmal CO2 ein. Dann sparen Nintendo, DHL, EON ebenfalls CO2 ein. Also kaufen sie weniger CO2-Zertifikate. Wenn viele das machen, sinkt der Preis für diese Zertifikate. Sinkende CO2-Preise bedeuten aber für andere Branchen einen geringeren Druck zum Wechsel auf CO2-neutrale Produktion. Sie stoßen dann wieder mehr aus.
Das einzige, was wirklich hilft, sind steigende CO2-Preise. Da sind wir leider auf dem falschen Weg.
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Ökologie und CO2 sind ein komplexes Thema.
Ich weiß nicht, wieviel Energie ein Download eines Spiels braucht, zumal das ja auch von Spiel und Plattform abhängt. Nintendos Download-Server dürften durch die gerätespezifisch Verschlüsselung extrem energie-ineffektiv sein. Es macht auch Content-Delivery-Networks schwieriger, Downloads müssen also weiter durchs Netz transportiert werden. Demgegenüber sind die Download-Größen von PS5-Spielen aber riesig. Keine Ahnung, was da schwerer wiegt.
Nintendos Gamecards nutzen viel seltene Metalle und legen (dank Produktion in Japan) einen viel weiteren Weg zurück als z.B. eine in Europa produzierte PS5-Disk. Fürs einzelne Medium betrachtet, ist die PS5-Disk daher vermutlich ökologisch besser. Aber dann kommen eben Ubisoft, EA und Square-Enix, die Spiele in absurden Mengen produzieren, die vermutlich alle am Ende auf dem Müll landen.
Ich glaube, am Ende ist es das Beste, sich nicht jede Konsole zu kaufen und sich nicht den größen TV zu kaufen, und schon gar nicht so häufig, wie man es gerne hätte.
Und es braucht irgendwelchen objektiv messbaren Kriterien für CO2-Verbrauch, die die Unternehmen - auch in der Videospielbranche - öffentlich bekannt machen müssten. Nur da wird es schwierig: Misst man das pro Disk? Oder gibt man den durchschnittlichen Energiebedarf eines Spiels pro Spielstunde an?
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