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Ultimate Band

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Ultimate Band

Musikspiele liegen schon ein paar Jahre absolut im Trend. Von unzähligen Varianten von „Singstar“, über die Instrument-lastigeren Spielchen „Guitar Hero“ und „Rock Band“ bis hinzu zu weniger Massenmarkt-tauglichen Produkten wie „Taiko Drum Master“ und „Let’s Tap“. Eines haben diese Spiele alle gemeinsam. Um sie spielen zu können, benötigt man mal mehr, mal weniger Zubehör. Unser heutiger Testkandidat „Ultimate Band“ geht da einen völlig anderen Weg. Ganz ohne jegliche Plastik-Instrumente kommt es nur mit einer Steuerung via Bewegungserkennung daher. Ob dies genauso viel Spaß bereitet, wie bei der großen Gegnerschaft, soll unser Review klären.

Disneys bunte Welt


Wie es sich für ein Disney-Spiel gehört, bietet „Ultimate Band“ eher unüblich für ein Rhythmus-Spiel eine Geschichte. Ähnlich wie in „Hannah Montana“ wird diese durch mehr oder minder witzige Zwischensequenzen voran gesponnen und weitergetrieben. Wie so oft geht es darum, aus der Garage in die großen Stadien der Welt zu kommen. Oder um es im Jargon des Spieles auszudrücken, es geht darum von der Amateurkapelle zur ultimativen Band zu kommen. Bevor man sich allerdings auf die großen und kleinen Bühnen der bunten Disney-Welt wagt, sollte man seinem Rockstar noch ein Gesicht geben. Ob typischer Rockstar, Punker oder Stubenhocker, hier ist alles möglich und der kreativen Ader eines jeden Spielers der freie Lauf gelassen.

Wer sieht hier jetzt seltsam aus?


Wie eingangs erwähnt, braucht man zum Spielen von „Ultimate Band“ keinerlei Instrumente im Wert von 200 Euro. Um Gitarre, Bass, Schlagzeug und Mikrofon erklingen zulassen, nimmt man sich klassischer Fuchteleien via Wii-Fernbedienung und Nunchuck an. Luftgitarristen muss man also das Prozedere nicht weiter erklären. Für alle anderen sei das Prinzip kurz erläutert: Der Nunchukk mimt bei Gitarre und Bass den entsprechenden Instrumentenhals und die Wii-Fernbedienung steht stellvertretend für die rechte Hand, mit dieser schlägt man die imaginären sechs Saiten an. Bei erhöhtem Schwierigkeitsgrad kommen dann noch einige Tastenkombinationen auf dem Nunchuk hinzu. Ist man eher ein Freund gepflegter Schlägereien mit vertrockneter Kuhhaut, setzt man sich natürlich auf einen Schemel beziehungsweise auf das heimische Sofa direkt hinter das unsichtbare Schlagzeug. Ganz wie in „Wii Music“ gilt es dabei, je nach Anzeige, die beiden Controller-Hälften in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Eine Unterstützung des Balance Board, als Pendant zur Base-Drum, wäre hier sicher wünschenswert gewesen. Trotzdem bekommt man beim Schlagzeug-Spiel in „Ultimate Band“ ein durchaus spaßiges Gefühl vermittelt, auch wenn man nicht den eventuell gewohnten Rebound eines „Guitar-Rock-Hero-Band“-Schlagzeuges verspürt. Wer jetzt denkt, dass Disney beim Gesang auf gewohnte USB-Mikrofone zurück gegriffen hat, irrt sich gewaltig. Auch hier verhält sich das Spiel ähnlich wie „Hannah Montana: Welttournee im Rampenlicht“. Statt zu singen, vollführt man akrobatische Tanzeinlagen und sendet Grüße an sein Publikum. Alles natürlich mittels Bewegungseingabe via Wii-Fernbedienung und Nunchuk. Aufgefrischt werden alle Bandpositionen mit so genannten Stunteinlagen, bei denen es die angezeigten Bewegungen zu vollführen gilt.

Setlist hoch und runter


Rund 40 Lieder bietet „Ultimate Band“ und liegt damit, verglichen mit aktuellen Titeln wie „Rock Band 2“ und „Guitar Hero: World Tour“, im unteren Mittelfeld. Zusatzinhalte über die WiFi-Connection gibt es zudem nicht zu erwerben. Wie sieht es also mit der Musikauswahl an sich aus? Von Avril Lavigne über Blink 182 und Sum 41 bis zu The Kooks oder Incubus wird einem einiges an Berühmtheiten geboten. Klar ist aber auch, dass Musik immer Geschmackssache ist. Insgesamt ist die Auswahl an Liedern mit allerlei Ohrwürmern gespickt und spricht somit vor allem jüngere Musikliebhaber an. Wer Metalbretter à la „Through the Fire and Flames" sucht, wird natürlich auf ganzer Linie enttäuscht. Jener würde aber auch niemals auf die Idee kommen, beim Mäusezeichner danach zu suchen. Das WiFi-Symbol prangt zwar auf dem Cover des Spieles, einen richtigen Online-Modus sucht man allerdings ebenso vergebens. Nur eine Online-Rangliste zeugt von den Möglichkeiten der interaktiven Vernetzung. So bleibt einem im Mehrspielerbereich nur die klassische Vierspieler-Variante.

Bühnenshow und Mastering


Von Disney ist man stets bunte und knuffige Umgebungen und Charaktere gewohnt. In „Ultimate Band“ bestätigt sich dieses Klischee allerdings nur teilweise. Der Comiclook des Spieles passt hervorragend und geht einher mit den schön anzusehenden Animationen und Effekten. Natürlich ist das Musikspiel kein grafisches Meisterwerk, doch zumindest in dieser Kategorie darf man sich mit den Produkten aus dem Hause Electronic Arts und Activision auf eine Stufe stellen. Soundtechnisch gibt es leider nur Coverversionen der Pop- und Rockstücke auf die Ohren. Insgesamt hören sich diese jedoch recht gut an, für Kenner des Originals ist der Unterschied aber unverkennbar.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Ultimate Band“ ist gewiss kein schlechtes Spiel. Wer jedoch schon sämtliche „Guitar Hero“-Teile inklusive dem vollen Equipment in seinem Wohnzimmer stehen hat, kann gewiss auf Disneys Variante verzichten. Alle Jüngeren und Anfänger im Bereich der Rhythmus- und Musikspiele sollten eine Anschaffung durchaus in Erwägung ziehen.

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