Zelda: Symphony Of The Goddesses – Ein Bericht von einem begeisterten Besucher
In den folgenden Zeilen beschreibt unser User Ryumaou, der Gewinner der Tickets für The Legend Of Zelda: Symphony Of The Goddesses seine Erlebnisse in Berlin.
Auch wenn sie im eigentlichen Konzert garnicht vorkam, so beschlich mich doch das Gefühl, dass das Babelsberger Filmorchester die Hymne des Sturms in ihre Proben einbaute.
Jedenfall plätscherte es an diesem Dienstag Abend unentwegt, was allerdings einige hartgesottene Fans nicht davon abhielt, das Berliner Tempodrom im Link- oder Zelda- Kostüm zu besuchen.
Neben diesen teilweise wirklich tollen Outfits trugen ebenfalls vertraute Jingles bei, die im Saal bereits leise zu hören waren, sodass sich das Zelda-Fieber schon vor Beginn im Publikum ausbreitete. Zu sehen war zu diesem Zeitpunkt auf der Bühne nur die über allem schwebende Leinwand.
Denn während bisherige Videospielkonzerte in Deutschland sich voll und ganz auf die Akustik konzentrierten und das Publikum in Gedanken die dazugehörigen Bilder selber zeichnen ließen, nahm man dieses bei „The Legend Of Zelda: Symphony Of The Goddesses“ von vornherein an die Hand und führte es visuell gezielt durch zur Musik passende Abschnitte der Zockervergangenheit, die bei vielen sicherlich Erinnerungen geweckt haben dürften.
Und so kam es, dass man sofort in die Welten von Hyrule hineingesogen wurde, als sich das Licht nach einem kurzen Einstimmen der Instrumente dämmte und das Konzert begann.
Dieses wurde durch eine Ouvertüre eröffnet, in der ein musikalischer Bogen durch die gesamte Serie gespannt wurde. Der von diesem Bogen abgeschossene Pfeil raste direkt einmal durch die Zockerkarriere der Zuschauer, traf somit gleich mehrere Nerven und ließ alles andere in diesem Moment vergessen. Somit war bereits in den ersten Minuten eine wohlige Gänsehaut für jeden garantiert, der mit dieser Serie aufgewachsen ist.
Anschließend ging es dann wesentlich thematischer zu. Während die darauf folgende dreiteilige Einleitung weiterhin spielübergreifende Inhalte hatte, wie zum Beispiel Melodien zu Dungeons, Dorf Kakariko und vom Helden gespielte Stücke, so widmete sich der Hauptteil des Konzerts nach einem eigenem Intro zur Geschichte der Entstehung von Hyrule, in jedem seiner Unterpunkte einem speziellem Spiel der Reihe:
„Ocarina of Time“, „The Wind Waker“, „Twilight Princess“ und „A Link To The Past“.
Dabei machte man zu jedem Spiel eine musikalische Reise durch dessen Geschichte, visuell mit diversen Schlüsselszenen unterstützt. Somit bot dieses Konzert insgesamt auch eine recht gute inhaltliche Zusammenfassung der Reihe und ermöglichte auch den Nicht-Fans im Publikum einen ganz guten Einblick in die Serie.
Die gezeigten Spielszenen und Bildschirmtexte auf der Leinwand waren jedoch auf Englisch. Hatte die irische Dirigentin Eimear Noone, die später auch den Taktstock des Windes zückte, die Eröffnungsrede noch auswendig auf Deutsch gehalten, so bekam Produzent und Moderator Jeron Moore einen Dolmetscher zur Seite gestellt.
Jedenfalls dachte man zunächst, dass dies die Funktion dieses äußerst verschwitzt wirkenden Mannes sein würde. Dieser war allerdings so dermaßen abgedreht, dass er sich ziemlich schnell zumindest inhaltlich zurückhielt.
Ob das jetzt gewollt zur Show gehörte oder nicht, ich empfand ihn, der übrigens jedes Mal wieder mit auf die Bühne kam, im Endeffekt sogar als zusätzliche Bereicherung, denn im Gegensatz zu einem einfachen Übersetzen der Worte Moores und damit einer inhaltlichen Wiederholung, brachte dieser Kerl etwas Spontanes und Unberechenbares, ja fast schon Anarchisches ins Programm. Ich würde ja sagen: zieht dem Kerl einen Tingle-Kostüm an und nehmt ihn mit auf Tour!
Dass das Publikum Moore auch ohne Übersetzung verstand, verdeutlichte zudem, dass die englischen Bildschirmtexte der „Zelda“-Spiele auf der Leinwand wohl für den größten Teil verständlich genug waren. Für mein persönliches Highlight des Abends wäre dies jedoch egal. Dieses folgte nämlich gegen Ende in Form der ersten von insgesamt drei Zugaben: Die Ballade des Windfisches aus „Link's Awakening“.
Dies war zwar das einzige Stück, welches komplett ohne visuelle Unterstützung auf der Leinwand auskommen musste, aber dennoch fügten sich nach und nach die Bilder des Spieles wieder im Kopf zusammen, auch wenn das letzte Durchspielen schon sicher eineinhalb Jahrzehnte her ist. Als zweite Zugabe folgte dann ein echter Fan-Favorit: Gerudo Valley aus „Ocarina of Time“.
Den Abschluss bildete dann ein Stück aus „Majora's Mask“, welches die schräge Atmosphäre dieses Spiels ebenfalls sehr gut einfing. Überwiegte musikalisch am Anfang noch das bunte Treiben aus Unruhstadt, so wurde es zunehmend düsterer, während auf der Leinwand der aus dem Spiel bekannte Drei-Tages-Zyklus dargestellt wurde.
Als man dann nach drei Zugaben trotzdem noch mehr hören wollte, weil man einfach nicht genug bekommen konnte, auch wenn einem der Hintern schon weh getan hat - genau, wie bei klassischer Musik üblich, wurde während des Konzertes abseits der vier Standing Ovation gegen Ende gesessen - rollte leider der Abspann über die Leinwand und das Konzert war nach zweieinhalb Stunden vorbei.
Eine gute Gelegenheit, um noch einmal die StreetPass-Lobby auf dem 3DS frei zu machen, bevor es nach diesem genialen Abend wieder hinaus ging. Denn der Saal war natürlich voller Gamer, von denen viele den Handheld inklusive grün leuchtender LED dabei hatten.
Mehr von den genialen Live-„Zelda“-Klängen dieses Abends gibt es in der nächsten Zeit leider nur in den USA, wo „The Legend Of Zelda Symphony of the Goddesses“ nun in die Verlängerung in eine zweite Saison geht. Somit kann man immerhin die Daumen drücken, dass in 2014 auch in Europa ein Wiedersehen arrangiert wird, da auf diesem Kontinent vergleichsweise wenige Auftritte stattgefunden haben. Mit noch mehr Glück wird es zukünftig auch die eine oder andere neue Komposition in die Aufführung schaffen.
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Bisher gibt es 17 Kommentare
Ich habe ein paar Majora's Mask-Stücke und die Zelda II Tempel vermisst, wobei man natürlich auch eingestehen muss, dass sich ein Konzert immer in irgendeiner Weise beschränken muss.
Midnas Lament hätte man noch im TP Movement verwenden können, aber ansonsten...?
Muss schon sagen, ich wäre auch gerne hingegangen.
Leider hilft mir der Bericht nicht zu vergessen, dass es weder ein Konzert in meiner Nähe gibt, noch genug Bares bei mir rumliegt
Und mal eben in andere Länder kann ich erst Recht nicht.
Also bitte Nintendo: Bringt es als CD oder MP3!
Im Vergleich zu Distant Worlds oder Symphonic Odyssey zieht diese Symphony den kürzeren.
Meine Meinung im ganzen auf Englisch: http://amargosasun.de/wp/?p=683
Das Royal Philharmonic Orchestra hat mehr als perfekt gespielt und die Setlist war ebenso perfekt wie die hier dargestellte (eigendlich war es sogar die gleiche ). Zudem waren die Plätze auch noch hervorragend. So ein Konzert sollte jeder Fan einmal erlebt haben!
Ganz nebenbei habe ich noch 80 Street Pass Begegnungen abgegriffen, ein paar preisverdächtige Midna + Zanto Cosplayer fotografiert und in der U-Bahn ein paar australische Fans getroffen, die extra für das Konzert angereist waren^^
Zelda ist musikalisch einfach ein Brett,schon die kürzeste Melodie bringt zahlreiche Erinnerungen mit sich .
btw: Wurde auch was von Skyward Sward gespielt, oder hat man sich auf die "Klassiker" beschränkt?
Ich hoffe, dass Symphony of the Goddess nochmal nach Deutschland kommt, am besten mal ein bisschen weiter südlich.
Ich wäre auch sooo gerne da gewesen!
Ich hoffe ebenfalls, dass sie noch einmal nach Deutschland kommen - das wäre super! <3
Naja ich hoffe es kommt nochmal ein konzert, sonst beiß ich mir in den hintern^^