Die Wartezeit war lang, bis Fans neue Informationen zum nächsten „Zelda“-Titel erfahren haben, da Nintendo endlose Monate das Schweigen bevorzugte. Letztes Jahr sahen wir dann letztendlich das „Zelda“ der Motion-Generation. Die teilweise misslungene Präsentation ließ den Hype zunächst zurückgehen und der Grafik-Stil hat Anhänger auch erst einmal überrascht. Doch mit der Zeit hatte man sich an die farbenfrohe Optik gewöhnt und sah sie doch als passender für die Wii an. Wir, die Fans, waren bereit als Link wieder einmal die Prinzessin von Hyrule zu retten, doch Nintendo sah die Zeit dazu noch nicht reif. Es sollte das Jahr 2011 sein und für uns blieb nichts anderes als die Entscheidung von Nintendo zu akzeptieren. Auf der E3 2011 konnte man dann deutlich sehen, dass Nintendo den Launch von „The Legend of Zelda: Skyward Sword“ zu einer riesigen Geburtstagsfeier machen möchte. Im 25. Jahr der wahrlich legendären Serie durften wir uns schon mit „Link's Awakening DX“ und „Ocarina of Time 3D“ einstimmen und haben mit den weltweit geplanten Konzerten und dem DSiWare-Titel „Four Swords“ noch einiges vor uns. Den krönenden Abschluss wird dann das bereits fertiggestellte „Skyward Sword“ liefern, das sich auf der diesjährigen Messe in Los Angeles sowohl in einem neuen Trailer als auch in einem Demo-Level erfolgreich präsentieren konnte. In Frankfurt hatten wir schließlich die Möglichkeit dazu bekommen, die drei Demos selbst genauer unter die Lupe zu nehmen und fassen unsere Eindrücke in unserer Vorschau zusammen.
Das Waldlevel von der letztjährigen Messe bestimmte bereits den Weg, den Miyamoto und sein Team in der Gestaltung einschlagen möchten. Man hatte sich auf eine farbenfrohe Gemäldestimmung geeinigt und bekommt mit den neuen Demo-Level die Bestätigung, dass man an diesem Stil auch komplett festhalten möchte. Von der düsteren Stimmung in „Twilight Princess“ ist kaum etwas geblieben und hellere Landschaftsbilder verzieren den Bildschirm. Welchen Stil man als Spieler bevorzugt, hängt immer noch von den eigenen Vorlieben ab, sodass die Umstellung von der düsteren Optik zum farbenfrohen Gemälde Nintendos von jedem anders zu bewerten sein wird. Jedoch ist es Nintendo trotzdem gelungen, das Spiel in seiner grafischen Art so schön wie möglich zu präsentieren, sodass es an der Grafik objektiv betrachtet nichts Negatives anzumerken gibt.
Wie erwähnt, waren auf dem Post-E3-Event drei Demo-Level zu spielen, die sich im Grunde auch in ihrem Schwierigkeitsgrad unterscheiden. Im ersteren und damit auch relativ einfacheren Level galt es ein Flugabenteuer zu meistern, bei dem man mit Link die Flugente steuern musste. Zunächst folgte eine Einleitung vom vermeintlichen Schuldirektor, der zuvor im Trailer schon aufgefallen war, da er dem König Hyrules zum Verwechseln ähnlich sieht. Im Rennen gegen die Mitschüler musste man auf der eigenen Flugente einer Person nachfliegen und sie vor den anderen fangen. Hat man dies geschafft, stand ein weiterer Wettflug bevor, in dem man ein Objekt erreichen sollte, das an einer weiteren Ente befestigt war.
Das Fliegen mit Link erfolgt dabei nahezu komplett über die genaue Bewegungssteuerung des Wii-Fernbedienung Plus. Durch Neigen, Anheben und Kippen kann man die Flugrichtung bestimmen, während eine ruckartige Bewegung der Wii-Fernbedienung von oben nach unten die Flügel der Flugente schlagen lässt. Neben einem minimalen Geschwindigkeitszuschuss erzielt der Spieler durch diese Aktion einen Höhengewinn. Falls man schneller fliegen möchte, greift man lieber auf den A-Knopf zurück. Jedoch verschwindet bei jedem A-Druck eine der drei Federn im unteren Teil des Bildschirms. Sind nun alle verschwunden, so muss man für eine gewisse Zeit ohne einen Antrieb fliegen, bis die Federn wieder erschienen sind. Ist es einem durch geschicktes Fliegen gelungen sich dem Ziel zu nähern, trennt einen nur noch ein Knopfdruck auf A vom Levelende. Man sieht zuletzt noch eine Sequenz, in der Zelda von einer Klippe herunterstürzt und Link sie mit der Flugente noch rechtzeitig auffängt und somit in das Dorf zurückkehrt.
Im zweiten anspielbaren Level findet man sich als Link schon mitten in der Story im Himmelstempel. Ganz nach dem Muster eines typischen „Zelda“-Dungeons hat man verschiedene Rätsel zu lösen, um zum Endboss zu gelangen. Dabei kommen die verschiedenen Items zum Einsatz, die wieder per Bewegungssteuerung zu bedienen sind. So kann man sich mit Pfeil und Bogen, Bomben, Käfer und Steinschleuder schon einmal etwas einspielen. In dem Level erweist sich besonders der neue Käfer von großem Nutzen, da man mit ihm an höhere Stellen kommen kann, um so sonst unerreichbare Schalter zu betätigen. Die anderen Gegenstände sind für das Meistern des Tempels nicht zwingend nötig, jedoch können sie einem das Leben an der einen oder anderen Stelle erleichtern.
Glücklicherweise bleibt es nicht nur bei kniffligen Rätseln. Im Tempel lauern zahlreiche Spinnen, Goblins und ein Skelettkrieger, die einen gewiss nicht einfach durchlassen werden. Man wird spätestens beim Skelettkrieger nicht vor einem Kampf fliehen können und genau dann gilt es auch seine Schwertkünste zu zeigen. Während man bei den bisherigen „Zelda“-Titeln bei einfacheren Gegnern blind drauf los hauen konnte, verlangen im aktuellen Teil sogar die Goblins eine erhebliche Anstrengung. So gilt es bei ihnen und bei dem Skelettkrieger die Stelle zu treffen, die nicht durch ein Schwert verdeckt wird und den gegnerischen Angriffen durch das Zücken des Nunchuks und somit des Schildes abzuwehren. Bei den Spinnen dagegen kann man mit einem Schwerthieb wenig anfangen und eliminiert den Achtbeiner erst durch einen frontalen Stoß. Hier sieht man wieder, dass Nintendo sich komplett auf die Vorzüge der Bewegungssteuerung stützt und ein komplett neues „Zelda“-Erlebnis schaffen möchte, das ihnen größtenteils auch gelungen ist.
Die dritte und letzte Herausforderung, die wir in Frankfurt anspielen konnten, ist der Kampf gegen den aus den bisherigen Trailern bekannten Ghirahim. Nach einer kurzen einleitenden Videosequenz steht man auch schon vor dem Kampf des Abends. Ghirahim geht zunächst hochmütig in das Gefecht und sieht es nicht einmal als nötig, sein Schwert zu zücken. Er wehrt dabei die Angriffe gekonnt mit der Hand ab und greift zwischenzeitlich sogar nach Links Schwert, das man dann durch eine Rückwärtsbewegung wieder befreien kann. Sonst gilt es wieder den Schwachpunkt des Gegners zu entdecken und ihn an seiner verwundbaren Stelle zu verletzen. Wenn er dann genug von schmerzhaften Schwerthieben hat, zieht auch er sein schwarzes Schwert. Man muss nun zum einen die roten Objekte, die er einem entgegenwirft, abwehren und ihn nach seinem Erscheinen hinter Link zum anderen noch rechtzeitig mit dem Schwert treffen. Dies wiederholt man das ein oder andere Mal, trinkt wenn nötig lieber noch einen Heiltrank und übersteht erfolgreich den letzten Kampf.
Dank der drei Demolevel bekommt man schon eine kurze Einführung in die Story des Spiels, wobei auch dieses Mal eher die Steuerung im Mittelpunkt steht. Auch wenn die Bewegungssteuerung größtenteils einwandfrei funktioniert, kann sie ab und zu negativ ausfallen. So kann es mal vorkommen, dass die Kalibrierung von MotionPlus den Geist aufgibt, sodass man kurz pausieren muss, um die Fernbedienung noch einmal zu kalibrieren. Nintendo hatte ursprünglich das Ziel, dass das Spiel so selten wie möglich wegen Menüeinstellungen und Itemwechsel unterbrochen werden muss. So sind Items und Heiltränke viel schneller abrufbar, sodass man kaum aus dem Geschehen kommt. Daher ist das Problem mit der Fernbedienung etwas störend und behindert teilweise das eigentliche Ziel des Entwicklerteams.
Ein weiteres, doch ebenso kleines Problem stellt die Steuerung über die MotionPlus-Erweiterung an sich dar. So kommt es vor, dass diese manchmal zu genau ausfällt und eine minimale Bewegung nach rechts oder links das Verfehlen des Ziels zur Folge trägt. Nach einer gewissen Zeit ist es nervig, dass man schon bei einem kleineren Rätsel eine so genaue Bedienung vornehmen muss und man kurzzeitig die Lust am weiteren Erkunden verliert. Doch diese negativen Aspekte, die uns nun aufgefallen sind, stören im Ganzen nicht allzu sehr und sollten daher kaum eine wichtige Bedeutung zugeteilt bekommen. Letztendlich handelt es sich hier um ein „Zelda“-Titel, der trotz kleinerer Makel wieder einmal Spielspaß pur bieten wird.
The Legend of Zelda: Skyward Sword
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Bisher gibt es 25 Kommentare
also ''nur noch'' knapp 3 Monate bis zum 18.11 warten dann können auch wir endlich spaß an dem Spiel haben
Allerdings kann ich mich mit der Graphik nicht so anfreunden... Dieser Comic-Look passt halt nicht so recht zu nem erwachsenen Link; da war mir TP viel lieber!
Ich freue mich auf jeden Fall total auf das Spiel! Das Videomaterial fand ich schon sehr beeindruckend!
Aber trotzdem werde ich es kaufen, denn ein schlechtes Zelda ist noch immer ein Zeldaspiel und Zeldaspiele sind immer gut. :-)
Ohne Zweifel!
Abgesehen von SMG2 natürlich....
Dieser Punkt ist für mich aber wichtig, da ich wirklich leicht die Geduld verliere und ein Spiel dann auch mal Wochenlang nicht anfasse, ich hoffe, das hieran noch gearbeitet wird.