Der "ultimative USB-Adapter für Videospiele"
Das „Retrode“-Team bezeichnet sein Gerät ganz einfach als ultimativen USB-Adapter für Videospiele. So trifft es die Sache tatsächlich am besten, bevor man mit großen Erklärungen beginnt. Die „Retrode 2“ ist im Grunde genommen nichts weiter als ein Modulschacht mit USB-Ausgang. Steckt man ein altes Spiel-Modul ein, kann man dieses über USB am PC auslesen und mit passender Software abspielen. Eben dieses simple Verfahren macht die „Retrode“ zu etwas reizvollem. Anstatt viel Aufwand darin zu stecken, die alte Konsole mühevoll an den Wohnzimmer-Fernseher anzuschließen, kann man mit einem einzigen Kabel seine alten Lieblinge ganz einfach am heimischen PC oder Laptop genießen.
Die „Retrode 2“ ist im Auslieferungszustand dazu in der Lage, Spiele des Super Nintendos und SEGA Mega Drives abspielen. Erfahrene und fortgeschrittene Nutzer sind durch weitere Modifikationen zwar zu noch weitaus mehr in der Lage, doch dies würde nun den Rahmen sprengen. Um ein möglich echtes Spielgefühl aufkommen zu lassen, kommt die „Retrode“ zudem noch mit insgesamt vier Controller-Steckplätzen daher, an welchen sich tatsächlich die ursprünglichen Controller der Konsolen anschließen und benutzen lassen.
Einfach einstecken und los daddeln
Wie schon erwähnt, ist die Benutzung der „Retrode“ äußerst simpel. Dies liegt vor allem daran, dass es keinerlei Installation von Treibern benötigt. Die „Retrode“ wird direkt vom PC über das Plug & Play-Verfahren erkannt und ist dann als angezeigtes Laufwerk einsatzbereit. Ist ein Modul eingesteckt, wird das Spiel dann als Datei am PC ausgegeben. Zusätzlich hat man sogar noch Zugriff auf die originalen Speicherdaten des Moduls, sodass man mit seinen alten Spielständen weiterspielen kann.
Um die Spiele nun letztendlich am PC abspielen zu können, benötigt es das passende Programm. In diesem Fall sind nichts anderes als Emulatoren gemeint. Aus rechtlichen Gründen liegen der „Retrode“ keine dieser Programme bei, dafür aber eine Liste mit zahlreichen Programm-Vorschlägen, die sich dann ganz einfach und legal über Google finden und kostenlos herunterladen lassen. Der Rest ist ein wahrer Klacks. Über den gestarteten Emulator lädt man das eingelegte Spiel, wahlweise zusammen mit dem Spielstand, und schon läuft tatsächlich das alte und geliebte „Super Mario Kart“ auf dem aktuellen und neuzeitigem PC. Um den originalen Controller verwenden zu können, benötigt es eventuell je nach Programm zwar noch die passende Konfiguration, doch stellt auch dies kein sonderliches Hindernis dar, sodass wir tatsächlich nach zehn Minuten Vorbereitung den Pilz-Cup in „Super Mario Kart“ auf dem Laptop fahren konnten.
Verarbeitung
Die wenigen Fehler, die bei uns auftraten, standen in keinem Fall mit der „Retrode“ in Verbindung. Stattdessen lagen diese beim Programm oder in den meisten Fällen bei den Spielmodulen, deren Kontakte erst von einer dichten Staubschicht beseitigt werden mussten. Negativ fielen uns lediglich die teilweisen Probleme beim Entfernen der Module aus der „Retrode“ auf und erklärte uns zugleich, weshalb der Eject-Knopf des Super Nintendos nötig war. Das Entfernen benötigt zum Teil viel Fingerspitzengefühl, da die Module sehr fest im Schacht sitzen und so die Kontakte des Moduls oder der „Retrode“ schnell und ungewollt Schaden nehmen. Ansonsten können wir jedoch an der Gestaltung nichts aussetzen. Das Gerät ist in einem schlichten matten schwarz und sehr handlich gehalten und eignet sich somit perfekt zum Mitnehmen, für beispielsweise einen Retro-Abend mit Freunden.
Die „Retrode“ ist online für einen Preis von 65€ direkt beim Hersteller erhältlich.
Bisher gibt es zwölf Kommentare
Aber danke für den Hinweis dass Dinger mit Zusatzchip tendenziell nicht funktionieren. Das heißt, sowas wie StarWing oder Super Mario RPG dürfte dann ja nicht funktionieren.
Einige Spiele mit Kopierschutzmechanismen wie dem SA-1 oder S-DD1 Chip lassen sich prinzipiell nicht auslesen. Das merkst du dann aber auch ohne GoodTools
Gruß
Matthias
Was vor allem ein Vorteil der Emulation gegenüber dem Spielen auf alten Konsolen ist, das ist die Savestate funktion: So hat man weniger Frust und Spielt ein Spiel dann dementsprächend eher durch..
Wobei ich Super Mario Land problemlos auch ohne Savestates durchbekomme egal ob auf dem GBA SP, auf der Pandora, oder auf meinem Xperia Play..
1. Spielt es keine N64 Roms ab
2. Zahle ich keine 65? um dann nur einen Adapter für MD Spiele zu spielen, den SNES Games hab ich nicht
Was ich am genialsten an einem Emulator finde ist aber, das man die Grafik richig gut aufpeppen kann
Und Disc ist nicht gleich Disc. Habe beispielsweise GameCube-Spiele gesichert, welche ich am "Fernseher" nicht spielen kann (Probleme wegen PAL 60Hz), und brauchte dafür extra ein spezielles DVD-Laufwerk.
Nur ist es leider sehr schwierig, an solche interessanten Geräte zu kommen, sofern man nicht auf irgendwelche China-Shops vertrauen will.
Natürlich sieht Nintendo Emulation und Homebrew absolut nicht gerne, die wollen ja ihre Virtualconsole Titel verkaufen, auch wenn man das Spiel 1990 für 80 Mark gekauft hat, jetzt muss man es wieder für 5 Mark kaufen..., und wer das nicht will und eine alternative sucht ist automatisch raubmordvergewaltigungskopierer...
Das doofe an den alten Cardridges im Bezug auf Emulation ist: Wie bekommt man sowas auf einen PC?? Bei CD Basierten Konsolen wie der Playstation 1 ist das einfach, aber welcher PC hat schon einen Modulschacht?? Deshalb ist das Retrode wie ich finde für sowas eine gute Lösung, so werden Leute die ihre alten Spiele wieder spielen wollen nicht mehr genötigt sich die Roms via Internet zu ziehen.., oder in Kleinanzeigen nach einem Dumper zu suchen der ziemlich teuer ist..
Hier im Forum wird sowas wie die Retrode leider viel zu schnell verteufelt...
Aber um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Finde das Thema sehr interessant und auch das vermeintliche PlugIn-Konzept, wobei man die wohl anscheinend doch (noch) selber löten muss. Auch die Tatsache, dass das Ding gleichzeitig auch den SRAM mitsamt dem Spielstand ausliest gefällt mir. Werde es auf jeden Fall im Auge behalten. Hoffe, es wird auch einen Adapter für GameBoy und GameBoy Advance gibt (der GB Transferer II den ich habe, finde ich nicht so pralle, vor allem weil er noch über Parallelport läuft :| ).
Ach ja, ihr habt übrigens einen netten Punkt vergessen: So einen Dumper kann man ideal nutzen, um bei so einem alten Spiel ohne größere Risiken die Batterie auszuwechseln (Spiel dumpen, im Emulator den Spielstand checken, Modul auf, neue Knopfzelle rein, Spielstand wieder zurück kopieren)
Zumal ich es ein bisschen fragwürdig finde, im Forum das Erwähnen von Flashcards und ROMs quasi nicht zu dulden aber dann hier einen Dumper vorstellen...