Die verstörende Unschuld
Kaum den Download beendet, starten wir das Spiel und werden von einem Hinweis begrüßt. Wie auch der Rest der Texte im Spiel ist dieser auf Englisch gehalten und warnt uns fast schon davor, dass wir keine Tutorials erwarten dürfen. Ein kleiner Seitenhieb auf die Videospiele von heute, die uns von der ersten bis zur letzten Minute an der Hand halten und ein Wink an die Adventures vergangener Tage. Wie sich am Ende herausstellt, sind im Grunde aber auch gar keine Hinweise und Tutorials notwendig: So viel kann der Spieler eh nicht machen, da das Repertoire an Aktion stark eingeschränkt ist.
Die Entwickler berichten in einem Video zu „Damrey“, dass das Angsteinflößendste eigentlich die vollkommene Unschuld ist. Dementsprechend möchten wir euch vorwarnen, wir werden zumindest die Grundlagen des Spielprinzips erklären, damit der Artikel nicht an dieser Stelle endet. Aber keine Sorge, über die Story verraten wir nichts, ihr bleibt also weiterhin wahre Unschuldslämmer in Bezug auf das Spiel.
Der mutige Roboter
Der Spieler befindet sich in einer Kapsel eingesperrt, die sich aus unerfindlichen Gründen nicht öffnen lässt. Er kann über das System auf die aktiven Roboter im Raumschiff zugreifen und diese steuern. Einen davon wird man im Laufe der folgenden drei bis vier Stunden kontrollieren, dann ist das Abenteuer im Weltall schon wieder vorbei. Währenddessen schickt man den Roboter durch die monotonen Gänge des namensgebenden Raumschiffs und löst simple Rätsel, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
„The Starship Damrey“ ist ein Adventure im eigentlichen Sinne, der Spieler steuert den Roboter aber in der Ego-Perspektive. Dadurch wirkt der Spielverlauf wie eine Mischung aus „Doom“ mit seinen Schlüsselkarten für verschlossene Türen und „Metroid“. Der kleine Roboter bereist die zwei Stockwerke des Raumschiffs und erhält nach und nach weitere Ausrüstung, um Zutritt zu den anderen Räumen zu erhalten. So braucht man beispielsweise erst einen Zusatz, damit der Roboter auch in besonders dunklen Schächten etwas sehen kann.
Grusel in dunklen Ecken
Die Rätsel im Spiel sind durchweg simpel und werden keine Kopfschmerzen verursachen. Meist ist ein Weg versperrt und man benötigt einen bestimmten Gegenstand, um die Blockade zu entfernen oder zu umgehen. Erschwert wird die Suche nach den notwendigen Gegenständen aber durch das schlechte Licht im Raumschiff. Die Lampe des Roboters kann nur ein kleines Stück direkt vor ihm beleuchten, der Rest ist fast gänzlich schwarz. Dass es dadurch nur umso schwieriger und nervtötender wird, nach einem Gegenstand in düsteren Räumen zu suchen, liegt auf der Hand.
Gerade durch die Dunkelheit wird aber die Atmosphäre gelungen aufgebaut. Man hört ein Grundrauschen im Raumschiff und den ätzenden Ton, wenn der Roboter fährt. Zwischenzeitlich zuckt man dann schon einmal zusammen, wenn plötzlich ein Rohr knackt oder etwas herunterfällt. Davon einmal abgesehen, gibt es einige spezielle Schockmomente. Die sind aber derart rar eingestreut, dass wir sie der Überraschung zuliebe gar nicht vorwegnehmen möchten.
Technik
Ein Raumschiff der Regierung, was soll man da schon großartig erwarten? Die Gänge sind eintönig und ein Großteil des Bildschirms wird von der Dunkelheit eingenommen. Dafür, dass so wenig gezeigt wird, hätte man den Gesamteindruck aber dennoch etwas aufmöbeln können. Der 3D-Effekt ist trotz der Perspektive etwas enttäuschend, da wäre mehr möglich gewesen. Die Soundkulisse ist hingegen wirklich fördernd für die gruselige Stimmung, selbst wenn die Fahrgeräusche des Roboters noch so quietschig klingen.
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