Die „Fire Emblem“-Serie erlebte auf dem Nintendo 3DS einen zweiten Frühling und setzte zuletzt mit „Fates“ im Westen einen Verkaufsrekord nach dem anderen. Bevor es für Fans ab dem Herbst mit „Fire Emblem Warriors“ und im nächsten Jahr mit einem neuen Serienableger auf Nintendo Switch weitergeht, kommen Nintendo 3DS-Besitzer mit dem Remake des zweiten „Fire Emblem“-Titels „Gaiden“, der im Original nie in Deutschland erschienen ist, ein weiteres Mal in den Genuss der Strategie-Rollenspielreihe. Der neue Teil „Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia“ erscheint am 19. Mai für den Nintendo 3DS. In unserem Vorschaubericht möchten wir euch schon einmal berichten, welche Änderungen und Neuerungen dieser Ableger für Fans der Reihe bereithält.
Ewige Freunde seit Kindheitstagen
Der junge Krieger Alms genießt bei seinem Großvater Sir Mycens, einem ehemaligen General des Königreichs Zofia, eine ausgezeichnete Ausbildung. Das angeschlagene Königreich und der ganze Kontinent Valentia verfällt jedoch in eine tiefe Krise, als sich Kanzler Desaix mit dem Königreich von Rigel zusammenschließt und den König von Zofia stürzt. Die Bevölkerung und Ritter von Zofia nehmen die Machtspielchen nicht einfach hin und gründen den Bund der Freien, dem sich Alm schon bald anschließt, um den Frieden in Valentia zu ermöglichen und dabei Celica, eine Freundin aus Kindheitstagen, wiederzufinden.
Klassisches Gameplay
Mit „Awakening“ und „Fates“ hat die „Fire Emblem“-Serie gerade im Gameplay einige Neuerungen bekommen, die es nun jedoch größtenteils nicht ins Remake geschafft haben. Das Gameplay gestaltet sich mit „Echoes: Shadows of Valentia“ wieder einfacher.
Auf einem in quadratische Kasten eingeteilten Feld steht die eigene Armee der gegnerischen gegenüber. Die Seiten dürfen abwechselnd ziehen, das heißt, zunächst darf eine Seite jede Kämpferin oder jeden Kämpfer in den eigenen Reihen bewegen und anschließend ist das Gegenüber dran. Die Teilnehmer besitzen verschiedene Stärken und Schwächen, die es auszunutzen gilt.
Im Unterschied zu den direkten Vorgängern wachsen in „Echoes: Shadows of Valentia“ nicht nur die Charaktere an Erfahrungspunkten, sondern auch ihre Waffen. Beispielsweise erlernt eine Heilerin nach wiederholtem Einsatz von Erholung die Fähigkeit Teleport. Außerdem brechen die meisten Waffen wie schon in „Fates“ nicht mehr und auch die Heilmagie ist dieses Mal beliebig oft einsetzbar, da sie bei Anwendung die KP der Heilerin beziehungsweise des Heilers aufbraucht.
Die Rückkehr der Unterstützungsgespräche
Im Remake entfallen aber auch die Beziehungsgespräche aus „Awakening“ und „Fates“; stattdessen gibt es die klassischen Unterstützungsgespräche, die weniger Einfluss auf die Werte der Charaktere haben. Außerdem kann man zwei Charaktere nicht mehr zusammentun, um Angriff oder Verteidigung zu erhöhen.
Insgesamt geht das Repertoire der strategischen Möglichkeiten spürbar zurück; das Spiel ist schließlich auch ein Remake des zweiten Serienablegers. Was anfangs jedoch erheblich auffällt, ist nicht das Wegfallen von Neuerungen, sondern die Monotonie und Einfachheit der Karten. In den ersten Stunden kämpft man hauptsächlich auf Wiesen, die sich aber untereinander kaum unterscheiden. Das Leveldesign lässt anfangs also noch viele Wünsche offen. Immerhin kann man erstmals mindestens einmal in einem Kampf einen Zug rückgängig machen und somit einen Charakter retten, ohne das Spiel neustarten zu müssen.
Neu dabei: Höhlen, Katakomben und Dungeons
Das Spiel ist allerdings kein einfaches Remake ohne eigene Neuerungen. Auf der rasterartigen Weltkarte befinden sich hin und wieder Dungeons, in denen der Titel in eine 3D-Umgebung wechselt und zum Erkunden einlädt. Man führt dabei Alm durch die dunklen Gänge und trifft gelegentlich auch auf Feinde, die man mit dem A-Knopf überraschen kann, um einen Kampf zu beginnen, in dem die gegnerischen Einheiten weniger KP haben.
Diese Dungeons sind anfangs zwar weder herausfordernd noch im Design allzu besonders, doch sie eignen sich gut zum Trainieren und sorgen für Abwechslung. Man muss nur aufpassen, dass die eigenen Einheiten stets gut gelaunt sind, da sie sonst mit bemerkbaren Nachteilen wie etwa deutlich weniger KP oder Angriffskraft in die Kämpfe gehen. Glücklicherweise findet man in den Höhlen oder Katakomben von Valentia einige Nahrungsmittel, die die Charaktere wieder aufmuntern. Am Ende der Dungeons wartet häufig eine Statue der Göttin Mila auf Alm, an der man die Klassen der eigenen Einheiten ändern oder zu dieser beten kann.
Technik
An der Grafik hat sich seit den letzten beiden Nintendo 3DS-Ablegern wenig verändert, sodass man wieder mit denselben Stärken und Schwächen konfrontiert wird. Die 3D-Modelle der Charaktere sehen häufig gut, aber detailarm aus und in den Dungeons kann der Titel optisch in etwa so viel bieten wie auch schon „Shin Megami Tensei IV“. Die Charakterdesigns sind dem Original treu und schauen in den animierten Zwischensequenzen gut aus.
Womit der Titel allerdings überrascht, ist die Synchronisation. Die meisten Gespräche, selbst die mit dem einfachen Volk, sind vertont, wenn auch nur auf Englisch. Da die deutschen Bildschirmtexte keine direkte Übersetzung des Gesprochenen darstellen, wird man zwar hin und wieder eventuell verwirrt, wenn man den Stimmen zuhört und dabei die Texte liest, doch insgesamt behält man in den ersten Stunden die Präsentation von „Echoes“ positiv in Erinnerung. Der Soundtrack hingegen ist nicht so effektiv wie noch in „Awakening“ oder „Fates“, aber es ist gut möglich, dass der Titel da so einige Überraschungen bereithält.
Bisher gibt es sechs Kommentare
Ich finde es etwas seltsam, dass die Waffen nicht zerbrechen aber Zaubern jetzt Lebensenergie kostet.